Gerettet nach drei Tagen im Wald

Oberursel (ow). In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Feuerwehr Oberursel zu einer Rettungsaktion im Bereich des Sandplackens angefordert. Ein 84-jähriger Oberurseler wurde von einem Bekannten bei der Polizei als vermisst gemeldet, nachdem dieser seit Freitag keinen Kontakt mehr zu seinem Freund hatte. Am Sonntag früh wurde auf Anforderung der Polizei die Wohnung des Oberurselers durch die Feuerwehr Mitte geöffnet, doch von dem gesuchten Mann gab es keine Spur.

Nachdem die Polizei im Verlauf des Sonntag den Pkw des Mannes im Bereich des Sandplackens entdeckt hatte, wurde gegen Abend der Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera entsandt um im Bereich rund um den Kolbenberg nach dem Mann zu suchen. Tatsächlich konnte der Hubschrauber gegen 23.30 Uhr eine Wärmesignatur unweit des Parkplatzes am Kolbenberg erkennen, woraufhin mehrere Streifen, der Rettungsdienst und im weiteren Verlauf auch die Feuerwehr Oberursel Mitte ausrückten. Der Mann war bei einem Spaziergang, zu dem er am Freitag allein aufgebrochen war, gestürzt und nicht mehr in der Lage, selbstständig aufzustehen. Er lag zwar in der Nähe des Parkplatzes, aber dennoch zu weit entfernt von gekennzeichneten Wegen, als dass andere Wanderer ihn hätten entdecken können. Ein Handy, um selbst Hilfe zu rufen, führte er nicht mit. Nur durch seinen aufmerksamen Bekannten und die Maßnahmen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr konnte das Leben des Oberurselers, der drei Tage unter freiem Himmel lag, gerettet werden. Nachdem er gefunden und durch den Rettungsdienst stabilisiert worden war, konnte er mittels einer speziellen Trage unter Einsatz aller anwesenden Rettungskräfte aus dem Gelände getragen und in einen Rettungswagen verbracht werden. Er wurde unterkühlt, aber ansprechbar in eine Klinik eingeliefert.

Vorsorglich aus dem Wetteraukreis angeforderte Rettungshunde zum Aufspüren des Vermissten konnten nach der Sichtung aus der Luft und einer Bestätigung der Streifen am Boden wieder abbestellt werden, noch bevor sie am Sandplacken eingetroffen waren.

Die Feuerwehr weist darauf hin, dass Wanderer die gekennzeichneten Wege nicht verlassen sollten und bei Ausflügen bestenfalls ein Mobiltelefon mitführen sollten, um im Notfall Hilfe holen zu können. Die im gesamten Waldgebiet aufgestellten Rettungspunkte mit weißem Kreuz auf grünem Grund und einer Nummer wie zum Beispiel „HG-13“ erleichtern den Rettungskräften das schnelle Eintreffen, da die Standorte bekannt sind. Diese Rettungspunkte können auch genutzt werden, um Waldbrände zu melden.



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