Große Sause zum Welttag der Städtepartnerschaften

Monika Seidenather-Gröbler assistiert, als Antje Runge die große Torte in den Farben der Stadt mit dem Emblem des Städtepartnerschaftsvereins anschneidet. Fotos: bg

Oberursel (bg). Zum „Welttag der Partnerstädte“ hatte der Verein zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften (VFOS) in das neue Cafe Windrose in der Strackgasse eingeladen. Ins Leben gerufen wurde der Tag 1963 durch den Weltbund der Partnerstädte. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Begegnung der Vielfalt“ und fand in Kooperation mit den Vereinen „Windrose“ und „Kunstgriff“ sowie dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) statt.

Das ehemalige „Macondo“ platzte bei dem großen Andrang fast aus den Nähten, Unerschrockene feierten auch draußen mit, in der Strackgasse herrschte Leben auch „uff de Gass“. Mehr als vier Stunden rollte im Cafe ein spannendes Programm ab, durch das Moderator und Jongleur Joram Seewi führte. Dabei hatte er gerade bei seinen Jonglagen – Höhepunkt war die Vorführung mit drei sechs Kilogramm schweren Bowling-Kugeln – gegen die Geräuschkulisse im Raum einen schweren Stand. Denn die Freude über das Wiedersehen war an allen Tischen riesengroß, und einige „Plaudertaschen“ ließen sich von ihren Gesprächen auch nicht durch die raffinierten Kunststücke abhalten.

Einfacher hatte es die Band „Tom & Jerris“ beim gemeinsam „Sing-along“. Viele konnten der Aufforderung nicht widerstehen und sangen begeistert mit wie beim Ohrwurm „A Night Like This“. Liedtexte dafür lagen auf den Tischen, ebenso ein Quiz mit kniffligen Fragen zu den Partnerstädten von Oberursel. Als Preise gab es Präsentkörbe vom Eine-Welt-Laden, sowie eine Stadtführung durch Oberursel mit kleinen Überraschungen. Die glücklichen Gewinner wurden von Brunnenkönigin Verena I. gezogen, die sich mit ihrem Brunnenmeister Andreas unter die Gäste gemischt hatte.

Bürgermeisterin Antje Runge eröffnete den offiziellen Teil. Sie unterstrich, wie wichtig die Idee der Städtepartnerschaften sei, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Aussöhnung und Völkerverständigung in Europa beigetragen habe: „Städtepartnerschaften sind die größte Friedensbewegung der Welt und obendrein Außenpolitik auf kommunaler Ebene“. Bei allen politischen Auseinandersetzungen gehe es um die Annäherung und Freundschaft der Menschen durch Begegnung. Den Angriff Russlands auf die souveräne Ukraine haben der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung Oberursel wie auch der VFOS scharf verurteilt und in einer Resolution als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verurteilt. Diese Entscheidung sei richtig, es könne aus ihrer Sicht keine Zusammenarbeit mit Institutionen geben, die das System Putin stützten.

Für den Verein wiederum sei wichtig, dass er versuche auf der Ebene der Bürgerschaft die Kontakte zu den Menschen in Russland aufrechtzuerhalten. Seit seiner Gründung im Jahr 1991 setze er sich für den Austausch und die Begegnungen zwischen den Menschen ein. Ein gelungenes Beispiel dafür seien die thematischen Reisen zu geschichtsträchtigen Orten wie in die Normandie, nach Verdun, Brüssel oder Berlin. Auf seiner kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung hatte der VFOS beschlossen, eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine anzustreben. Diese Vision, so Antje Runge unterstütze sie als Vereinsmitglied wie auch als Bürgermeisterin von ganzem Herzen. Später bewies Runge großes Geschick beim Anschneiden einer Torte, die kunstvoll in den Vereins- und Stadtfarben blau-weiß-rot sowie dem VFOS-Emblem dekoriert war und den Gästen wunderbar mundete.

Es folgt eine Scheckübergabe an die Kinderbeauftragte und pädagogische Fachberaterin der Stadt Oberursel. Mit großer Freude nahm Bettina Schuster-Kunovitz vom VFOS-Vorsitzenden Helmut Egler die Spende in Höhe von 900 Euro entgegen. Im Rahmen der Ukrainehilfe leistet der Verein damit einen Beitrag zum geplanten Resilienztraining „Kinder stark machen“ für ukrainische Kinder und ihre Mütter.

Hoch her ging es bei einer amerikanischen Versteigerung. Die langjährige Ex-Vorsitzende Birgit Röher und Vorstandsmitglied Monika Seidenather-Gröbler heizten mit kreativen Sprüchen die Kauflust der Gäste mächtig an. Bis die prallgefüllten Stofftaschen mit Utensilien, Kunsthandwerk oder kulinarischen Angeboten aus den Partnerstädten versteigerten waren, konnte stellvertretender Vorsitzender Jo Netz vom Publikum viel Geld einsammeln. Alles für den guten Zweck, denn der Verein wird den Erlös verdoppeln und als Spende an den Internationalen Bund IB Oberursel weiterleiten.

Für gute Laune und fröhliche Stimmung sorgte weiterhin die vierköpfige Band mit Leadsängerin Karen, Angus am Bass, Mike an der Gitarre und Thomas am Schlagzeug, sowie Joram Seewi mit weiteren Kostproben seiner Jonglier-Künste. Unterm Strich war die Freude über die gelungene Veranstaltung an allen Tischen offensichtlich und viele Gäste blieben noch lange im neuen Cafe der Windrose, das erst vor einer Woche eröffnet wurde. Für das Team war diese erste Großveranstaltung eine Herausforderung, die sie mit Bravour bestanden hat.

!Auch für die kommenden Monate hat sich der Verein schon viel vorgenommen. Unter dem Titel „VFOS unterwegs“ geht es am Donnerstag, 19. Mai, ins Städel zur Renoir-Ausstellung. Am 2. Juni wird in der Reihe „Kunst und Kulinarik“ im Café Portstraße ein französischer Film mit deutschen Untertiteln gezeigt und dazu Kulinarisches aus Frankreich angeboten. Der Verein wird sich vom Freitag, 10., bis Montag, 13. Juni, am Brunnenfest beteiligen und zeigt im Rahmen des Orschlers Sommers am Freitag, 22. Juli, einen englischen Musikfilm mit deutschen Untertiteln. Am Samstag, 25. Juni, findet das Sommersfest des Vereins wie üblich im Haus der Marinekameradschaft in der Geschwister-Scholl-Straße statt.

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