Grüne für eine kulturelle und politische Mitte am Rathaus

Oberursel (ow). In der Diskussion um die Sanierung des Rathauses und eine Neugestaltung des Rathausplatzes legt die Fraktion der Grünen ein Konzept vor, das Eckpunkte und Ziele darlegt. Für die Grünen geht es dabei vorrangig um die Frage, wie das Rathaus fit gemacht werden kann für die Zukunft.

„Für das Rathaus muss ein Nutzungskonzept erarbeitet werden, das die Zukunft der Verwaltung im Zeitalter der Digitalisierung antizipiert, für ein gutes Arbeitsklima sorgt und eine transparente und bürgernahe Stadtverwaltung ermöglicht.“, erklärt Fraktionsvorsitzende Christina Herr. Von herausragender Bedeutung sei, bei der dringend notwendigen Sanierung des Rathauses Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz einzunehmen. Hierbei sei insbesondere eine gemeinsame Wärmeversorgung von Rathaus und Stadthalle zu prüfen, ebenso wie eine Nutzung der Dachflächen für erneuerbare Energien und eine klimaoptimierte Fassadengestaltung.

Um im Zuge der Rathaussanierung auch Antworten auf die Zukunft der Innenstadt zu geben, wurde das Konzept unter die Überschrift „Konzept der kulturellen und politischen Mitte“ gestellt. „Wir wollen mit dem Rathausplatz und dem Umbau des Rathauses erreichen, dass in der Innenstadt eine kulturelle und politische Mitte entsteht.“, so stellvertretender Fraktionschef Stephan Schwarz. Ein Raum, der den Einwohnern diene, der Aufenthaltsqualität schaffe und damit einen ganz wesentlichen Beitrag zur Innenstadtbelebung erfüllen könne. Schließlich sei der Rathausplatz einer der letzten Bereiche in der Innenstadt, der gestaltet werden kann.

Die Flächen rund um den Platz müssten deshalb im Besitz der Stadt verbleiben, denn nur dann habe sie ausreichende Einflussmöglichkeiten, um sicherzustellen, dass der Platz auch kulturell genutzt werden kann. Zudem müsse dringend das Areal der Stadthalle als zentraler Veranstaltungsort einbezogen und mitgeplant werden. Die leerstehende Gastronomie ohne jede Zukunftsoption bewirke eher das Gegenteil als eine dringend benötigte Belebung des Bereichs.

„Ein ebenerdiges Bürgerbüro wäre für viele Menschen eine deutliche Erleichterung. Viele Aufgaben der Stadtverwaltung könnten dort gebündelt werden“, so Herr. Zudem könnten in Räumen mit einer öffentlichen Nutzung die Stadtbücherei oder andere Träger kultureller und sozialer Angebote, Vereine oder die Volkshochschule ihren Platz finden. Menschen, die schon in der Innenstadt sind, könnten auch dort viele Dinge erledigen, einkaufen oder einfach einen Kaffee trinken und miteinander ins Gespräch kommen.

Zur Finanzierung des Rathausumbaus könnten auf der Fläche des Mitarbeiterparkplatzes an der Oberhöchstadter Straße Wohnungen entstehen. Wohnraum in der Innenstadt sei attraktiv, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gut und die Fläche ausreichend groß, sodass dort dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden könne.

Die Grünen raten dringend davon ab, die höchstmöglichen Preise bei möglichst weitgehenden Grundstücksverkäufen erzielen zu wollen. „Wer viele Flächen entlang des zentralen Rathausplatzes verkauft, gleichzeitig das Gelände und die Funktion der Stadthalle völlig unberücksichtigt lässt, beraubt sich selbst der Gestaltungsmöglichkeiten zugunsten kurzfristiger Gelderträge“, so Schwarz und Herr übereinstimmend. „Wir benötigen dringend ein Nutzungskonzept, das vorausschauend die Zukunft der Innenstadt im Blick hat und auch tragfähig in der Zukunft ist. Alles andere ist Murks.“



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