Heerscharen folgen dem Stern

Ein Zenturio mit Legionär vor der Kreuzkirche schickt die Wanderer auf den Weg. Foto: bg

Oberursel (bg). Am Vorplatz vor der Kreuzkirche war einiges los. Pfarrer Ingo Schütz hieß die Interessenten willkommen, dann wurden sie in die Liste eingetragen und erhielten einen Passierschein. Das weitere Procedere erklärte ein waschechter Zenturio, unterstützt von einem Legionär. „Ihr müsst nur dem Stern folgen, dann findet ihr den Weg zum Stall“.

Er bat die Kinder nach vorn, sie erhielten einen kleinen grauen Holzesel. Verbunden mit der Mahnung, auf ihre Eltern aufzupassen. Die würden bestimmt bald anfangen zu quengeln, sie seien müde, die Beine würden wehtun. Darauf sollten sie aber nicht hören. Im Zehn-Minuten-Takt schickte er die Kohorten los. Sterne säumten die Strecke auf dem Weg zum Stall, sie waren nicht zu übersehen. Zwischendurch gab es lebendige Stationen.

In „Nazareth“ berichtete Maria, dass sie hochschwanger sei und auf dem Weg nach Bethlehem. Der nächste Haltepunkt war „Bethlehem“ mit Schildern „Alles Belegt“ und „Kein Platz“. Da wärmte sich Josef an einem kleinen Feuer und erzählte von seinen Sorgen. Er sei ja fremd in Bethlehem und keiner habe ein Obdach für ihn und seine Frau Maria. Aber sie sei voller Optimismus und Gottvertrauen. Die Sterne führten die Wanderer in das Feld bis zu einer großen Scheune. Dort mussten sie den Passierschein vorweisen. In der Scheune war es dunkel. Hirten erzählten den Ankommenden von den dunklen Nächten, in denen sie auf ihre Schafe aufpassten und sich oft fürchteten. Aber in dieser Nacht sei alles ganz anders. Auf einmal sei es ganz hell geworden, Engel seien erschienen und hätten gesagt: „Fürchtet euch nicht“, und von einem Kind im Stall erzählt. Mittelpunkt der Scheune war eine hellerleuchtete Krippe mit dem Jesuskind, das in einem Korb lag, umringt von einigen Tieren.

Das Wunder der Heiligen Nacht, die sich nach der Überlieferung vor 2000 Jahren in Bethlehem so zugetragen haben soll, wurde in Bommersheim ganz lebendig dargestellt. Viele Familien mit ihren Kindern hatten sich auf diese besondere Weihnachtsgeschichte eingelassen und auf den Weg gemacht von der Kreuzkirche bis zur Scheune im Bommersheimer Feld. Dafür waren viele Akteure der Kirchengemeinde im Einsatz, darunter echte Engel, die den Darstellern heißen Tee brachten. Pfarrer Ingo Schütz schätzt, das zwischen 15 und 17 Uhr fast 300 Menschen unterwegs gewesen waren. An dem Gottesdienst, um 18 Uhr konnten coronabedingt nur 50 Menschen teilnehmen.



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