„Ein Herz für Thomas Cook“

Oberursel (ow). Im Zuge der Pleite des britischen Mutterkonzerns mussten die deutschen Thomas-Cook-Gesellschaften ebenfalls Insolvenz beantragen. „Auch die Stadt Oberursel als Standort von Thomas Cook ist erschüttert von den Ereignissen“, so Bürgermeister Hans-Georg Brum.

Der Auftritt der Insolvenzverwalters habe jedoch den Eindruck hinterlassen, dass eine Sanierung beziehungsweise ein Neustart unter der Traditionsmarke „Neckermann Reisen“ gelingen kann, teilt die Stadt mit. Ziel dieser Sanierung sei es, das profitable, aber schon länger durch das schwache Geschäft von Thomas Cook in Großbritannien und den Brexit belastete Geschäft des deutschen Veranstalters selbstständig fortzuführen. Fachleute und Investoren sähen gute Möglichkeiten des Fortbestandes für die namhaften deutschen Töchter. Wichtig dafür sei es, dass durch staatliche Überbrückungskredite Liquiditätsengpässe abgefedert werden und der schwierige Übergang der deutschen Gesellschaften in die Eigenständigkeit auf diese Weise ermöglicht werde. Thomas Cook habe in Deutschland insgesamt etwa 2000 Beschäftige, in Oberursel seien es etwa 1500 Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen.

Von Thomas Cook wurden Anträge für Überbrückungskredite an die Bundesregierung und die hessische Landesregierung gestellt. Der Magistrat der Stadt appellierte bereits in einem Schreiben an die Landesregierung nachdrücklich dafür Thomas Cook zu unterstützen.

In der Oberurseler Belegschaft von Thomas Cook hat sich nach dem ersten Entsetzen ein starker Zusammenhalt gezeigt. Die Mitarbeiter kämpfen mit sehr viel Herzblut und Professionalität für ihre Firma und den Erhalt der Arbeitsplätze. Nun wurde eine Online-Petition unter dem Motto „Ein Herz für Thomas Cook“ gestartet. Bis Mitte voriger Woche hatten bereits 4320 Personen unterschrieben. „Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Bürger sich dieser Online-Petition anschließen“, so Brum. Die Seite kann im Internet aufgerufen werden unter chng.it/rXkMJjrVzx.

Brum: „Wir drücken allen Beschäftigten und Geschäftspartnern von Thomas Cook sowie deren Familien und Freunden ganz fest die Daumen.“



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