Den Hochtaunuskreis mit Barcamps nachhaltiger machen

Freuen sich auf viele Teilnehmer: Eddy Shafiei, Rieke Bönisch, Sebastian Scherer, Lisa Meier-Ebert, Babette Billing, Carsten Koehnen und Doris Schramen. Foto: fch

Oberursel (fch). Alle, die den Hochtaunuskreis gemeinsam nachhaltig verändern wollen, lädt die Volkshochschule (VHS) Hochtaunus in diesem Frühjahr und Sommer zu ihrer neuen hybriden Barcamp-Reihe ein. Schirmherr des neuen, von Fachbereichsleiter Sebastian Scherer geleiteten VHS-Angebotes mit dem Titel „gemeinsam nachhaltig“, ist Landrat Ulrich Krebs. Der Hochtaunuskreis knüpft mit der Unterstützung des Projektes an die eigene Initiative „Globale Nachhaltigkeit Kommune Hessen“ an. Dazu Krebs: „Beide Projekte ergänzen sich hervorragend, sodass wir auf Verwaltungsebene und auf bürgerschaftlicher Ebene Nachhaltigkeit vorantreiben“. Er wünscht sich die Kooperation mit den Kommunen aus denen die Teilnehmer kommen.

Bei der Projektvorstellung in der VHS ergänzt Lisa Meier-Ebert, Mobilitätsbeauftragte des Kreises, zum Projekt, das aus Mitteln des Landes im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025 gefördert wird: „Oberursel gehört zu den 13 Kommunen, die eine Nachhaltigkeitsstrategie auf Verwaltungsebene für den Hochtaunuskreis erstellen“. VHS-Leiter Carsten Koehnen betont, dass die VHS durch Sebastian Scherer im Oberurseler Klimabeirat vertreten ist. „Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören zu den Bildungszielen der VHS.“ Beide Ziele sollen im Projekt erstmals mit dem hybriden Bereich verknüpft werden.

Unter einem „Barcamp“ versteht man eine offene Tagung zu einem Oberbegriff wie „gemeinsam nachhaltig“ und einem leeren Zeitplan. Es gibt keine Agenda und keinen Referenten. Inhalte und Ablauf der Settings oder offenen Workshops, die präsent und online besucht werden können, werden von den Teilnehmern zu Beginn selbst entwickelt und gestaltet. Barcamps sind keine klassischen Frontalkonferenzen mit einem passiven Publikum, sondern mit aktiven Teilnehmern, die Meinungen und Bedürfnisse im offenen Austausch entdecken. Dieser Austausch steht im Vordergrund, nicht die Vermittlung von Lehr- und Lerninhalten. „Barcamps zeichnen sich durch eine Enthierarchisierung von Wissen aus“, betont Koehnen. Im Zentrum der Methode stehe das Brainstorming und Miteinander-Diskutieren. Methoden-Ziele seien Kreativität, Motivation, Kommunikation und das Bewusstsein der Teilnehmer zu stärken.

VHS-Dozent Eddy Shafiei informiert, dass das Prinzip des Barcamp auf einem Geben und Nehmen basiert. Jede teilnehmende Person sei aufgefordert, ein „Geschenk“ in Form eines Beitrags (Präsentation, Vortrag, Beispiel) zur Veranstaltung mitzubringen. Das erste Barcamp fand im August 2005 in Palo Alto (Kalifornien) in Räumen der Firma „Socialtext“ statt. In Nordamerika und den USA sind Barcamps nicht nur in der IT-Branche ein beliebtes Veranstaltungsformat, informierte Eddy Shafiei.

Da sich ein Barcamp besonders für praktische Fragen und konkrete Problem-stellungen eignet, verwies VHS-Dozentin Rieke Bönisch auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN, zu denen Bildung, Wirtschaft, Umwelt und Mobilität gehören. Es könnte etwa zum Thema Food-Sharing „Schnippel-Partys“ geben, bei denen Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeit abgelaufen ist, als Zutaten für eine gemeinsam zubereitete und anschließend verspeiste Suppe verarbeitet werden. Auch die Verleihung von Geräten wie Rasenmäher oder Bohrer könnten wie eine Klimafit-Challenge Themen für Barcamps sein. „Das Ziel besteht darin, den Hochtaunuskreis gemeinsam nachhaltiger zu machen.“

Doris Schramen, verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, rechnet mit 30 bis 40 Teilnehmern in Präsenz und ebenso vielen, die per Videokonferenz teilnehmen. Quereinsteiger seien bei allen drei hybriden Barcamps möglich, so Fachbereichsassistentin Babette Billing. Sebastian Scherer kündigt einen Film „Gemeinsam nachhaltig“ an, der auf den sozialen Netzwerken laufen soll, und für den Herbst eine Dokumentation der Barcamps in Form eines Best-Practice-Beispiels. Die Kurse sind samstags, 25. Februar, im Raum 1.1, 6. Mai, im Raum E.3 und 1. Juli, im Raum 1.1, jeweils von 13 bis 21 Uhr, im Seminarhaus „Alte Post“, Oberhöchstadter Straße 5.



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