Humor und Satire gegen Nazis

Lange lagerten die Magazine von Curt Bloch in einer Kiste in einer Wohnung an der New Yorker Upper West Side. Erst jetzt – achtzig Jahre später – wurde dieser erstaunliche Schatz gehoben und zugänglich gemacht. Der deutsche Jude Curt Bloch versteckte sich in den Niederlanden vor den Nationalsozialisten. Von 1943 bis zur Befreiung im Jahr 1945 stellte er geheime Magazine her, die innerhalb des Widerstandsnetzwerks von Enschede zirkulierten. In insgesamt 96 Magazinen mit dem Titel „Het Onderwater-Cabaret“ veröffentlichte der Untergetauchte 492 Gedichte, die einen Einblick in seine Gemütslage gewähren und Ereignisse des Krieges – häufig satirisch – kommentieren. Am Donnerstag, 12. Dezember, können Interessierte diesem mutigen Künstler und Menschen an einem kostenfreien „Special Event“ an der Volkshochschule (vhs) Hochtaunus auf sehr intime Weise näher kommen. Von 19 bis 20.30 Uhr präsentiert die vhs in ihrem Seminarhaus „Alte Post“, Oberhöchstadter Straße 5, in Oberursel diesen beeindruckenden Schatz gegen Nationalsozialismus, Antisemitismus, Hass und Verfolgung. Thilo von Debschitz rezitiert dabei ausgwählte Verse und informiert über Leben und Werk des Widerstandskämpfers. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu weiteren privaten Einblicken in Blochs Leben und seine Persönlichkeit. Per Video erfolgt ein Austausch mit der aus New York zugeschalteten Tochter des Künstlers, die intime Einblicke in die Beziehung zu ihrem Vater gewährt, der über das Erlebte nie erzählte. Gemeinsam haben Thilo von Debschitz und Curt Blochs Tochter auch eine Webseite gestaltet, die den Nachlass des Künstlers zeigt, Hintergrundinformationen liefert und seine „Het Onderwater-Cabaret“-Magazin-Inhalte aus dem Nazi-Widerstand jedem zugänglich macht. Die Teilnahme an „Curt Bloch – Het Onderwater Cabaret – Humor und Satire gegen Nazis“ ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird gefördert und erfolgt in Zusammenarbeit mit „Arbeit und Leben Hessen“. Anmeldungen sind über www.vhs-hochtaunus.de wie auch beim vhs-Serviceteam in der Geschäftsstelle, Füllerstraße 1, in Oberursel unter Telefon 06171-58480 möglich. Foto: Jüdisches Museum Berlin, Konvolut/816, Sammlung Curt Bloch, Leihgabe der Charities Aid Foundation America



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