Jürgen Galinski wird mit 59 Jahren ein „Bufdi“

Sozialdienst mit 59: Jürgen Galinski arbeitet für die Soziale Stadt. Foto: HB

Steinbach (HB). Die Gemeinwesenarbeit in der Sozialen Stadt hat Verstärkung.bekommen. Quartiersmanagerin Bärbel Andresen freut sich über einen neuen Kollegen, der mit Leib und Seele Steinbacher ist. Jürgen Galinski wohnt seit 33 Jahren in der Stadt und steht seit 17 Jahren an der Spitze der SPD-Fraktion im Parlament. Mit 59 Jahren ist der Telekommitarbeiter unlängst in den Ruhestand gegangen und nutzt die gewonnene Zeit zunächst einmal für ein soziales Jahr im Stadtteilbüro. Er gehört zum Team der Caritas erhält die Aufwandsentschädigung von 300 Euro jedoch von der Kommune.

Bislang hat die Öffentlichkeit den „Bufdi“, den im Familienministerium angesiedelten Bundesfreiwilligendienst, mit jungen Leuten verbunden, die sich unabhängig von der Berufsausbildung etwa in der evangelischen St.-Georgs-Gemeinde nützlich gemacht haben. Doch nunmehr weiß man, dass es eine Altersstufe „27 plus“ für die älteren Semester gibt, deren bundesdeutscher Veteran ein 73-Jähriger ist. In dessen Fußstapfen tritt Galinski, der für kleines Geld eine Vollzeitstelle mit 39 Wochenstunden ausfüllt. Eine Verlängerung um ein Jahr ist möglich. Er hat zunächst als Kommunalpolitiker dafür gesorgt, dass sich Steinbach an dem Projekt beteiligt und lernt nunmehr die praktische Seite kennen. In den ersten Wochen hat er sich bereits mit den Jugendlichen im Quartier beschäftigt, Palettenmöbel für den Park am Grünen Weg gebaut und dabei durch kundigen Umgang mit Werkzeugen Pluspunkte gesammelt. Ab Februar trifft er sich mit der Gruppe alle zwei Wochen in der Grünanlage, wobei Ballsport im Vordergrund stehen wird. Es soll aber auch Tauziehen auf dem Programm stehen, das in grauer Vorzeit eine olympische Disziplin war.

Zur Einführung in das Sozialprojekt, das den zu Wehrpflichtzeiten bestehenden Zivildienst abgelöst hat, leistete Quartiersmanagerin Bärbel Andresen, eine studierte Sozialarbeiterin, in Fachgesprächen theoretische Vorarbeit. Zudem wird Galinski alle vier Wochen ein Ta-gesseminar in Wiesbaden besuchen und überdies Anspruch auf Bildungsurlaub haben. Im Rathaus und im Stadtteilbüro an der Untergasse hofft man, dass sein Beispiel Nachahmer finden wird. In der Sozialen Stadt werden künftig junge oder alte „Bufdis“ regelmäßig eingesetzt , lautet die Zielvorgabe des Managements. Wenn Galinski aufhört, soll die Nachfolge bereits geregelt sein. Betätigungsfelder gibt es genug, denn im Februar wird ergänzend zur Fahrradwerkstatt das Angebot „Steinbach repariert“ aus der Taufe gehoben. Dazu haben drei versierte Steinbacher den Anstoß gegeben.



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