Jugendfeuerwehren löschen zwei Brände und retten Verletzte

Nach dem Übergriff auf eine weitere Halle kümmern sich die nachbestellten Wehren aus Oberursel-Mitte und Oberstedten um den zweiten „Brand“. Foto: gt

Oberursel (gt). Am Samstag haben sich die Jugendfeuerwehren der Oberurseler Stadtteile und von Steinbach in der Altkönighalle in Steinbach ihre gemeinsame Jahresabschlussübung, die in diesem Jahr von der Feuerwehr in Steinbach organisiert worden war, absolviert.

Gegen 15.20 Uhr alarmierte Übungsleiter Adrian Klumpf die Jugendlichen per Funk über eine „unklare Rauchentwicklung“ aus der Scheune in der Eschborner Straße 70, genau wie es im Normalfall die Leitstelle machen würde. Unter Blaulicht machten sich die ersten Truppen auf dem Weg, zwar mit einem Mitglied der Feuerwehr am Steuer, aber sonst mit einer Besetzung aus der Jugendabteilung, bestehend aus einem Gruppenführer und sieben weiteren Brandbekämpfern. Als erste Truppe trafen die Jugendlichen aus Steinbach ein. Mit Gruppenführer Max (14), der von diesem Moment an für die Aufgabenverteilung am Einsatzort verantwortlich war. Direkt dahinter kam die Truppe aus Weißkirchen an, während Stierstadt sich von der anderen Seite aus der Scheune näherte.

Aus der Scheune hinter dem Ponyhof trat zu diesem Zeitpunkt bereits Rauch aus, der freilich von den vorher angebrachten Rauchmaschinen produziert wurde. Es hieß, Personen würden noch vermisst. Einige Jugendliche zogen daraufhin ihre Atemschutzgeräte an und machten sich auf den Weg in die Scheune. Die benutzten Atemschutzgeräte wurden extra für die Jugendfeuerwehren angeschafft und sind leichter als die normalen Geräte der Feuerwehr.

In zwei Gruppen aufgeteilt orientierte sich die erste Gruppe an der rechten Seite der Scheune orientiert („Rechte-Hand-Regel“) und die zweite Gruppe an der zweiten Seite mit dem Ziel, die vermissten Personen zügig herauszuholen. Tatsächlich hatten sich für die Übung einige Mitglieder der Minifeuerwehr in der Scheune versteckt, außerdem waren drei große Puppen verteilt, an denen bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts auch Erste Hilfe geübt wurde, wie es im Einsatzfall tatsächlich gemacht würde.

Nun wurde Bommersheim nachalarmiert, um die Trupps aus Stierstadt und Weißkirchen beim „Löschen“ der Scheune zu unterstützen.Da griff an der hinteren Seite der Scheune das „Feuer“ plötzlich über auf eine zweite Halle – per Fernzünder wurden dort weitere Rauchmaschinen gestartet. So wurden nun auch die Jugendfeuerwehren aus Mitte und Oberstedten nachbestellt, um den zweiten Brand zu bekämpfen. Insgesamt waren 60 Jugendliche an der Übung beteiligt, zusammen mit deren Ausbildern und dem Vorbereitungsteam. Der Oberurseler Feuerwehrdezernent Christof Fink war anwesend, um die Übung zu beobachten: „Es ist schön, dass es wieder geklappt hat, so eine große Übung so machen. Für die Jugendfeuerwehren ist es wichtig, dass sie Gelegenheit erhalten, zu zeigen, was sie können.“

Gelöscht wurde mit Hydrantenwasser aus den Fahrzeugen. Die Übung, die vor einigen Wochen stattfinden sollte, wurde extra verlegt, um nicht während der Zeit der Trinkwasserknappheit Wasser zu verbrauchen. Nacheinander wurden nun die Rauchmaschinen wieder ausgemacht, das Feuer galt somit als „gelöscht“. Die Schläuche wurden wieder eingerollt und die Jugendlichen machten sich zurück auf den Weg zur Altkönighalle für einen gemeinsamen Imbiss. Aber damit war die Übung nicht ganz zu Ende, denn zurück in den Stadtteilen, warteten noch wie bei einem echten Einsatz einige Aufgaben auf die jungen Einsatzkräfte. So mussten sie etwa die Fahrzeuge waschen und mit frischen Schläuchen aus dem Schlauchraum bestücken.

Die nächste Übung ist für das Frühjahr 2023 geplant. Sie wird von der Feuerwehr in Oberstedten vorbereitet.



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