Klimaschutzbericht vorgestellt

Oberursel (ow). Im Klimaschutzbericht, der im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt wurde, stellte der Klimaschutzmanager der Stadt, David Neugebauer, seine Tätigkeit und die Projekte aus dem vergangenen Jahr sowie geplante Maßnahmen vor.

Im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) hat die Stadt Oberursel ein auf die Kommune zugeschnittenes Klimaschutzkonzept, bestehend aus den Teilkonzepten „klimafreundliche Mobilität“, „Erneuerbare Energien“ und „Integrierte Wärmenutzung“ erstellen lassen. Die zum 1. Januar 2020 geschaffene Stelle des Klimaschutzmanagers wird bis Ende 2021 durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Die Aktivitäten, die den Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel fördern sollen, haben sich 2020 vor allem auf die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs als auch auf die Stärkung der Elektromobilität konzentriert. Weitere wichtige Themenfelder wie die Verknüpfung des ÖPNV mit dem Rad- und Fußverkehr, die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Lärmaktionsplan Hessen, Teilbereich Straße, Mobilitätskampagnen zur Stärkung des ÖPNV sowie die Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens in der Stadtverwaltung, in Gewerbe und an Schulen stehen mit auf der Agenda für 2021.

Der Fußverkehr hat laut Klimaschutzbericht als eigenständige Verkehrsart bisher in Oberursel keine große Bedeutung. Der 2019/ 2020 aus dem Nahmobilitätscheck entstandene Nahmobilitätsplan bildet die Grundlage für weitere Maßnahmen zur Stärkung des Fußverkehrs. 2021 soll ein Fußverkehrskonzept in einem kooperativen Planungsprozess erarbeitet werden. Im Haushal stehen dafür Mittel zur Umsetzung in Höhe von 43 000 Euro zur Verfügung. Hinzu kommen voraussichtlich Landesmittel von etwa 25 000 Euro.

Im Rahmen der Radverkehrsförderung konnte der Ausbau von Radabstellanlagen in der Innenstadt und am Bahnhof Stierstadt vorangetrieben werden. Zusätzlich wurden Ingenieurbüros im Jahr 2020 damit beauftragt, eine Fahrradstraße im Bereich der Liebfrauenstraße zu planen. Darüber hinaus wurde ein Beschluss zur weiteren Planung des Radschnellwegs nach Frankfurt auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit der Lokalen Oberurseler Klimaschutzinitiative (LOK Oberursel) wurde ein Konzept für ein Pilotprojekt zur Etablierung eines kostenlosen Lastenradverleihs erstellt, das im Frühjahr starten soll.

Die Elektromobilität stellt zur Erreichung der Klimaschutzziele einen Baustein dar. Entscheidend für den weiteren Zuwachs der Elektromobilität ist eine zielgerichtete, öffentliche und private Ladeinfrastruktur. In enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken wurde ein Konzept erarbeitet und eine Handreichung mit Informationen für das private Ladenzusammengestellt.

Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV liegen nicht vollumfänglich im Entscheidungsbereich der Stadt und bedürfen der Einbeziehung überörtlicher Strukturen und Verkehrsverbünde. 2020 konzentrierten sich die Aktivitäten auf die konzeptionelle und planerische Ebene. So wurde am regionalen Nahverkehrsplan mitgearbeitet, die Initiative des RMV für ein 365 Euro-Jahresticket unterstützt sowie ein Grundsatzbeschluss gemeinsam mit den Städten Bad Homburg und Friedrichsdorf zur Ausschreibung des Stadtbusverkehrs mit alternativen Antrieben angestoßen. Damit im Zusammenhang muss es um eine Verbesserung individueller Anbindungen in Randzeiten und um eine generelle Überprüfung der Liniennetzstruktur mit dem Ziel komfortablerer Verbindungen gehen. Gleichzeitig soll die Regionaltangente West zur Attraktivitätssteigerung im ÖPNV unterstützt werden.

Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen wird fortgeführt.

Im Zuge der Mittelanmeldung für den städtischen Haushalt 2021 sei der Grundstein für die Förderung des Fußverkehrs sowie für die verstärkte Radverkehrsplanung und den Ausbau der Radinfrastruktur gelegt worden. Die Förderbereitschaft auf EU- Bundes- und Landesebene für das Thema nachhaltige und klimafreundliche Mobilität sei sehr hoch und dynamisch. Entscheidend für den Zugriff auf diese Fördermittel ist einerseits die Bereitstellung des Eigenanteils aus dem städtischen Haushalt. Um auf kurzfristige Förderaufrufe schnell reagieren zu können, seien grundsätzliche politische Beschlüsse im Gegensatz zu kleinteiligen Einzelbeschlüssen zu präferieren, um die Umsetzungsgeschwindigkeit von Maßnahmen zu erhöhen.



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