„König Ödipus“ wird auf das nächste Jahr verschoben

Oberursel (ow). Das „Theater im Park“ (TiP)ist seit mehr als 25 Jahren eine Institution innerhalb der Oberurseler Kulturlandschaft. In diesen vielen Jahren hatten alle Verantwortlichen immer wieder die unterschiedlichsten Hindernisse zu überwinden. Oft waren es Unwetter, manchmal Ausfälle von Ensemblemitgliedern und vereinzelt gab es auch Notarzteinsätze vor oder hinter der Bühne. Stets waren es aufregende, aber zu guter Letzt lösbare Situationen, und die Freilichtaufführungen auf der Lichtung zunächst im Park der Villa Gans und nun seit Jahren im Park der Klinik Hohe Mark konnten immer begonnen, durchgeführt oder fortgesetzt werden.

In diesem Jahr bleibt die Lichtung leer und unberührt, denn die weltweite Covid-19-Pandemie hat auch das „Theater im Park“ fest im Griff. Deshalb wird es 2020 erstmalig keine Theateraufführungen im Park der Klinik Hohe Mark geben. Die Direktorin der Klinik, Anke Berger-Schmidt zeigt hierfür Verständnis und freut sich aber jetzt schon auf einen weitere Zusammenarbeit im nächsten Jahr.

Nach reiflicher Überlegung haben die Verantwortlichen des KSfO aufgrund der aktuellen Gesundheitslage entschieden, das TiP komplett abzusagen. „Alle derzeitigen eingeschränkten Rahmenbedingungen zwingen uns als Veranstalter, das TiP 2020 abzusagen. Unabhängig davon, dass bis Ende August ein Veranstaltungsverbot ausgesprochen wurde, müssen wir jetzt handeln. Aufgrund der aktuellen Kontaktsperren darf schon lange keine Probenarbeit mehr stattfinden. So rechnen wir und Regisseur Volker Zill damit, zur Premiere nicht spielfähig sein zu können. Zudem würden durch bereits geschlossene Verträge Kosten auf uns zukommen, die wir ohne Einnahmen nicht finanziert bekommen. Mit Volker Zill haben wir aber bereits abgestimmt, dass wir ‚König Ödipus‘ für die Theatersaison 2021 vorbereiten und zur Aufführung bringen wollen. Die Absage fällt uns nicht leicht, doch eine Fortsetzung der Vorbereitungen sowie die vielen Aufführungen mit zu vielen Besuchern können wir in der aktuellen Situation nicht verantworten“, sagt Udo Keidel-George, der Geschäftsführer des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO), der das TiP veranstaltet, zu dieser Absage.

Bürgermeister Hans-Georg Brum, der das Theater im Park gerne als Leuchtturm des kulturellen Angebotes seiner Stadt bezeichnet, kann die Absage sehr gut nachvollziehen: „Die grundsätzlich kaum einschätzbare Entwicklung der Corona-Pandemie machen die Absage für die diesjährige Spielzeit verständlich und konsequent. Eine Verlegung auf das nächste Jahr ist eine gute und sinnvolle Idee. Selbstverständlich steht die Stadt Oberursel auch hinter dieser Entscheidung des KSfO.“ Einzelheiten zum Umgang mit den bereits gekauften Eintrittskarten wird der KSfO Anfang Mai über die Presse sowie im Internet unter www.tip-oberursel.de und www.ksfo.de mitteilen.

Als kleiner Trost bleibt den Oberurseler Theatermachern in diesem kulturlosen Sommer nur der berühmte Ausspruch von Scarlett O‘Hara in „Vom Winde verweht“, als sie am Ende des Films auf der Treppe sitzt: „Verschieben wir es auf morgen, morgen ist auch noch ein Tag!“



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