Kompostierungsanlage auf dem ehemaligen AFN-Gelände?

Oberursel (ow). Die Koalition von CDU und SPD ist beunruhigt wegen möglicher Pläne des Eigentümers, auf dem ehemaligen AFN-Gelände eine großflächige Kompostierungsanlage zu errichten, und erbittet Auskunft vom Magistrat, was dort geplant ist und wie die Interessen von Natur und Landschaft sowie der Einwohner von Bommersheim und Weißkirchen gewahrt werden können. Außerdem fordern CDU und SPD den Magistrat der Stadt Oberursel auf, gegen die Errichtung einer großflächigen Kompostierungsanlage Einwände beim Regierungspräsidium in Darmstadt zu erheben. Denn Anlagen dieser Art, von denen Geruchs- und Lärmbelästigungen ausgehen, benötigten eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, die nicht von der Kommune, sondern von den Landesbehörden erteilt wird.

Die extensive gewerbliche Nutzung des ehemaligen AFN-Geländes im Außenbereich war schon mehrmals Gegenstand der Kritik im Bau- und Umweltschuss sowie im Ortsbeirat Weißkirchen, wie Wolfgang Burchard, Fraktionsvorsitzender der SPD und Ortsbeiratsmitglied, berichtet. Wenn nun die Errichtung einer großen Kompostierungsanlage geplant werde, würden in Weißkirchen Geruchsbelästigungen bei Ost-Windlagen und erhebliche Verkehrsbelastungen befürchtet. Auch würde eine solche Anlage im Bommersheimer Feld bei Weißkirchen „als eine eklatante Landschaftsverunstaltung herausstechen“, so Burchard.

Für den Fall, dass die gewerbliche Nutzung entlang der L3019 unterhalb des Weißkirchner Berges geplant sei, fragt die Koalition nach dem gegenwärtigen Stand des Antragsverfahrens durch den Anlagenbetreiber. In einer parlamentarischen Frage bittet sie den Magistrat um Aufklärung über mögliche Erweiterungspläne und die Handlungsmöglichkeiten der Stadt Oberursel gegen solche Pläne. CDU und SPD unterstreichen: „Entsprechend der Ablehnung der aktuell bekannten Planung würde sich die Koalition entschieden auch gegen Planungen stellen, die das Vorhaben noch erweitern.“

Außer Geruchsbelästigungen befürchtet die Koalition zusätzliche Verkehrsbelastungen durch die Andienung über die die vielbefahrene Umgehungsstraße L3019. Das Landschaftsbild werde durch eine Expansion der Anlage noch stärker beeinträchtigt, kritisiert CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Uhlig: „Die Regionalversammlung hat beschlossen, dass der Grüngürtel zwischen Frankfurt, Weißkirchen und Steinbach von Bebauung freizuhalten ist. Das sollte auch an dieser Stelle nicht durch einen Großbetrieb unterlaufen werden.“

SPD und CDU fordern den Magistrat deshalb auf, gegen die mögliche Errichtung einer solchen Anlage im Bommersheimer Feld tatkräftig vorzugehen.



X