Konzept für Weihnachtsmarkt ist gelungen

Mit viel Humor und jeder Menge Geschick fasziniert der Gaukler das Publikum auf dem Marktplatz mit seiner Fackeljonglage, die so bodenständige Namen wie „Holzhacker des Nordens“ oder „Holzhacker des Südens“ tragen. Foto: Pfeifer

Von Petra Pfeifer

Oberursel. „Stille Nacht, Heilige Nacht“, „White Christmas“ oder „Leise rieselt der Schnee“ – die Beschallung entlang des vorweihnachtlichen Geschehens in der Innenstadt war ein ausgezeichneter Wegweiser, um keine der Attraktionen zu verpassen. Immerhin boten in diesem Jahr nicht nur der Rathausplatz, sondern auch wieder der Marktplatz und erstmals der Epinay-Platz jede Menge Raum für das festliche Spektakel. Und in den verbindenden Straßen und Gassen, sowie in Stadthalle und Rathaus verlockten die unterschiedlichsten Buden und Stände ebenfalls zum Genießen und Stöbern.

Schals und Tücher, die aus natürlichen Fasern in Südamerika hergestellt worden waren, hatte Adriana Castillo unter dem Markennamen „Tashay“ mitgebracht, und sie zeigte sich am Sonntagabend sehr zufrieden. „Es ist sehr positiv gelaufen, insbesondere am Samstag“, freute sich die Frankfurterin, die zum ersten Mal mit ihrem Fair Trade-Angebot dabei war. Daher steht für sie fest, dass sie in Zukunft gerne wieder in die Brunnenstadt kommt.

Der nahegelegene Wurst- und Getränkestand des Deutschen Roten Kreuzes war ebenfalls eine gelungene Premiere. „Nachdem wir sonst ‚nur‘ für den Sanitätsdienst gesorgt haben, sind wir jetzt total begeistert“, freute sich Johannes Mildenberger über die positive Resonanz, die das Team an diesem langen Wochenende erfahren hat, sodass durch den Erlös wieder „Stück weit Vereinsarbeit ermöglicht wird“.

Engel und Schneemänner

Ansprechend geschmückt präsentierte sich die Bude von Isy Friedrich auf dem Epinay-Platz. Die Glaskünstlerin aus Wiesbaden hatte eine breite Palette mit handgefertigter Glasart und Schmuckdesign in der Auslage liegen, darunter zum Anlass passend die zierlichen Engel, winzigen Schneemänner oder kleinen Ohrstecker in Form von Zipfelmützen. Sie hat schon mehrfach ihre Arbeiten anlässlich des Oberurseler Weihnachtsmarktes angeboten und zeigte sich in diesem Jahr erneut angetan. Zwar sei der Donnerstag wegen des regnerischen Wetters etwas schleppend verlaufen, doch die übrigen Markttage hätten ihn wieder wettgemacht.

Gar nicht zur Ruhe kam die benachbarte kleine Dampfbahn, die zum Mitreisen einlud, und auch auf der Kursana-Bühne lief alle Tage über ein unterhaltsames Programm für Groß und Klein. Etwa mit der Märchenerzählerin Angela Behrs. Überaus hinreißend ließ sich beobachten, wie sich die Zuhörerschar von der gekonnten Darbietung der Geschichte „Die Eiskönigin“ in ihren Bann ziehen ließen.

Dass der Oberurseler Weihnachtsmarkt über die Stadtgrenze hinaus bekannt und beliebt ist, konnte Sylvie Vidak, Inhaberin der Boutique „Anamori“, rundum bestätigen: „Wir haben an diesen Tagen gute Neukunden gewonnen.“ Das liege vor allem daran, dass der Marktplatz wieder ins Geschehen mit einbezogen worden sei. Der ist naturgemäß für die Anrainer der Strackgasse überaus wichtig, wenn es darum geht, von möglichst viel Publikum wahrgenommen zu werden.

Aufgrund der Erweiterung des gesamten Marktgeschehens war in diesem Jahr davon abgesehen worden, allzu viele Stände in den Gassen zu platzieren, sodass insgesamt weniger Gedränge als in den Vorjahren herrschte. Um so stilvoller, dass dank privater Initiativen andere Alternativen zur Einkehr geschaffen worden waren. So in der Strackgasse 24. Dort lud ein hübsch geschmücktes Schild zu der dort herrschenden „Hofgemütlichkeit“ ein, die guten Anklang fand.

Für strahlende und erwartungsfrohe Gesichter sorgten schließlich auch die Teilnehmer des Mittelaltermarkts. Urig der Stand, an dem ein ganzes Schwein über offener Flamme gegrillt wurde, launig die aufsehenerregende Darbietung des Gauklers, von dem sein Publikum gar nicht genug bekommen konnte. Mit entsprechenden „Ahs“ und „Ohs“ motivierte es ihn ein ums andere Mal zu einer weiteren Zugabe.

Neue Städtepartnerschaft?

Zufrieden mit dem diesjährigen Konzept des Weihnachtsmarkts zeigte sich Bürgermeister Hans-Georg Brum in dessen Anschluss: „Es ist auch insofern aufgegangen, dass es räumlich viel entspannter war und daher die Wege gut zu laufen waren.“ Er freute sich für die Vertreter der Partnerstädte, dass deren Angebote auf jede Menge Gegenliebe gestoßen sind und außerdem der Kontakt zu Vertretern aus Gioia del Colle vertieft werden konnte: „Es könnte gut sein, dass wir auf dem Weg zu einer neuen Städtepartnerschaft sind.“

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