Nach dem Lehramt kommt Ironman

Dieter Bram hat ambitionierte Pläne für seinen Ruhestand. Foto: dn

Oberursel (dn). Der Lehrer Dieter Bram, der seit 37 Jahren Wirtschaftslehre und Deutsch unterrichtet, verlässt die Feldbergschule und geht in Pension. Nach seinem Studium an der Goethe-Uni in Frankfurt und seinem Referendariat an einer Frankfurter Schule kam er „durch Zufall“, wie er es nennt, an die Feldbergschule nach Oberursel.

Bereits in der elften Klasse sei ihm während der eigenen Schulzeit klar geworden, dass er Lehrer werden will, was für ihn ein großes Glück war. Sein Lieblingsfach war sowohl in seiner Schulzeit als auch im Berufsleben das Fach Deutsch. Dies sei auch das Fach, in dem er am meisten von seinen Schülern lerne, so Bram. Die ständigen Diskussionen und neuen Eindrücke, die die Schüler mit in den Unterricht bringen, seien das, was den 65-jährigen Lehrer immer wieder aufs Neue beeindruckt und fasziniert haben.

Der Wandel in der Schule während seines Berufslebens sei extrem gewesen. So erlebte er, wie in Schulen Raucherräume errichtet, PCs eingeführt, Kreidetafeln durch Smartboards ersetzt wurden und einiges mehr. Auf die Frage, wie es ihm damit gehe, nun nach so vielen Jahren seine Schule zu verlassen, antwortet er, dass es „ambivalent“ sei. Seine Schule habe ihm sehr viel gegeben, die Schüler seien immer „interessiert, freundlich und neugierig“, die Kollegen immer „kollegial, hilfsbereit und engagiert“ gewesen, wie Bram fröhlich, allerdings auch mit einem weinenden Auge zum Abschied berichtet.

Aus Kollegen seien Freunde geworden, wodurch es dazu kam, dass der Lehrer auch regelmäßig Kulturreisen gemeinsam mit ihnen unternahm. Von seinen Schülern wurde er stets respektiert und auch gemocht, was sie ihm mit der Wahl zum Vertrauenslehrer im Jahr 2011 deutlich zeigten. Seine Lieblingsorte an seinem langjährigen Arbeitsplatz waren sein Klassenraum, den er mit seinen Schülern gestrichen, neugestaltet und in einen Wohlfühlort verwandelt hat. Außerdem freute er sich immer auf seine Aufenthalte im Lehrerzimmer, das er als „Begegnungsort“ bezeichnet, wo er entspannen und sich mit seinen Kollegen austauschen konnte.

Er habe ein erfülltes Berufsleben gehabt und freue sich auf seine Pension, sagt Bram, er sei aber auch etwas aufgeregt, wenn er daran denkt, wie es wohl werden mag, keine Schüler und Kollegen mehr zu haben, mit denen man sich über das Wochenende oder das vergangene Fußballspiel unterhalten kann. Im Ruhestand möchte der passionierte Sportler auch mehr seiner Leidenschaft, dem Ausdauersport, nachgehen und vor seinem 70. Geburtstag an seinem fünften Ironman-Lauf teilnehmen.



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