Lesermeinung

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Unser Leser Hans-Joachim Schiemenz aus Oberursel meint zum Tod von Professor Dr. Uta Ranke-Heinemann:

Eine der profiliertesten und kompetesten Kritikerin der katholische Kirche hat uns zu einem Zeitpunkt verlassen, da die katholische Kirche ein massives Glaubwürdigkeitsproblem hat, das sie nicht mehr alleine bewältigen kann. Hilfe von außen tut Not.Wenn diese Institution kein Auslaufmodell werden soll, muss sie ihren Willen zur Veränderung äußerst glaubwürdig präsentieren. Nach diesen Skandalen in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart hat sie zu liefern! Sie muss einen radikalen Schnitt durchführen, und das nicht nur im übertragenen Sinn des Wortes.Sie wird medizinisch-chirurgische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, anders geht es nicht mehr.

Unsere Vorfahren in anderen Kulturkreisen wussten das bereits seit Langem. Wer im alten China oder im Orient mit Macht und Verantwortung ein hohes Amt oder eine sehr einflussreiche Position bekleiden wollte, der musste auch bereit sein, sein hohes Engagement und seine ehrliche Überzeugung, dass er der Richtige sei, durch seine Hingabe und Opferbereitschaft unter Beweis zu stellen. Nichts sollte ihn von seiner verantwortungsvollen Tätigkeit ablenken können.

Ich sehe daher nur eine Lösung für das Problem der katholischen Kirche: Die Einführung des echten, des ehrlichen Zölibats. Wie das aussehen könnte? Frau Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann hat wohl ganz bewusst als Titel für ihr geradezu revolutionäres Kirchenkritik-Buch den Titel „Eunuchen für das Himmelreich“ gewählt. Gut so!



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