Lesermeinung

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Unsere Leser Anette und Clemens Metzdorf aus Oberursel meinen zu m Beitrag „Ausländerbeirat startet kurios in die neue Wahlperiode“ in der Oberurseler Woche vom 22. April:

Als „kurios“ konnten wir die Schilderung der konstituierenden Sitzung des Ausländerbeirats nicht empfinden, sondern es packte uns vielmehr ein Entsetzen ob der offenbar autokratischen Haltung des „gewählten (?)“ Vorsitzenden, der sich doch scheinbar an demokratischen Prozessen in der Stadt beteiligt sehen möchte.

Jedes Gremium hat doch eine Satzung und ein ganz bestimmtes Prozedere, nach dem eine solche Sitzung abzulaufen hat. Jeder Elternbeirat, jede Mitarbeitervertretung, jeder noch so kleine Verein hat sich hier an grundsätzliche Obliegenheiten zu halten. So ist zum Beispiel ein Wahlleiter grundsätzlich nicht selbst wählbar und hat der „Mitgliederversammlung“ zu überlassen, ob offen oder geheim gewählt wird. Auch zur Wahl stehende Ämter und Delegationen sollten auf Wunsch der Versammlung zur Wahl gestellt und nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

„Die Satzung ist weg“ …“abgewählt“, wird Herr Zenker zitiert.

Unglaublich, dass hier scheinbar kein Einschreiten erfolgt. Eine solche „Machtergreifung“ muss unverzüglich unterbunden werden!

Es ist ein großes Glück für Oberursel, dass sich hier Menschen für den Ausländerbeirat einsetzen und engagieren – gibt es vielerorts erst gar keinen –, aber es sollte ein demokratischer Ort sein und keine Diktatur eines Autokraten, der mit einer offenen Wahl dafür sorgt, dass er selbst gewählt wird und dann selbstbestimmt die Regeln vorgibt.



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