Lesermeinung

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Unsere Leserin Mia Sulzbach aus Oberursel meint zum Umgang der Stadtverwaltung mit Ressourcen:

Ich stand an der Ampel bei Burger King und sah, wie aus einem tankwagen der Stadt Narzissen auf dem Mittelstreifen der Fahrbahn gegossen wurden. Das ist das Gegenteil von sinnvoll und passt leider zu 100 Prozent ins gewohnte Bild der Stadtorganisation in Oberursel.

1. Narzissen müssen nicht gegossen werden.

2. Zwei Tage vor und einen Tag nach der Beobachtung hat es geregnet.

3. Wir leben in einer Zeit, in der der Wassermangel stetig zunimmt. Wer kommt auf die Idee, Pflanzen zu setzen, die Wasser benötigen, um zu leben. Lavendel und Rosen sind genügsame Pflanzen, die dem gegenwärtigen Klima angepasst und pflegeleicht sind. Es ist absolut hirnrissig, bewusst neue (!) Pflanzen zu setzen, die für ihre Pflege Personal- und Materialkosten erfordern. Die Beobachtung verdeutlicht leider nur in kleinem Maße, was sich an weiteren Orten der Stadt seit Jahren abspielt. Der Kreisel in der Hans-Thoma-Straße/Goethestraße sieht grauenvoll aus. Die Anwohner haben mehrfach angeboten, die Bepflanzung selbst und auf eigene Kosten zu übernehmen und dort zum Beispiel Rosen und Lavendel zu setzen. Die Stadt untersagt dies unter dem Vorwand der Haftungsgefahr (?). Das Angebot wurde mehrfach wiederholt und jedes Mal abgewunken. Zwischenzeitlich wurden dort voriges Jahr Wildblumen gesetzt, die nach einer Woche Dürre im Sommer aussahen wie Unkraut. Danach wurde der Kreisel sich selbst, also dem Verrotten, überlassen.

Heute hat sich dieses Bild vor einem anderen Hintergrund erneut bestätigt. Es wurden Informationszettel zugestellt, die die Verkehrsänderungen und die Markierung von Parkbuchten im Bereich rund um die Goethestraße geht. Für alle Familien wurden pro Kopf je ein Zettel gedruckt, bunt und auf Hartpappe, auch für Kinder, die so jung sind, dass sie nicht lesen können. In den Haushalten landeten also zum Teil fünf oder sieben deckungsgleiche Zettel.

Es scheint, als wären die Zuständigen fehl am Platz in ihrem Beruf und verschwenden gerne Ressourcen… Verwaltungshandeln erster Klasse!



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