Lesermeinung

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Unsere Leserin Sabine Kinkel aus Oberursel meint zum städtischen Haushalt 2023:

Die Erhöhung der Grundsteuer ist so mit das fantasieloseste Mittel, um die städtischen Finanzen stabil zu halten. Sparen heißt verzichten. Und warum sollte es der Stadt Oberursel anders gehen als derzeit den privaten Haushalten und den privaten Wirtschaftsunternehmen?

Natürlich kann man damit argumentieren, dass die Erhöhung die Eigentümer und Mieter durchschnittlich „nur“ mit acht Euro und ein paar Geplotzten monatlich trifft, aber seien wir doch mal ehrlich, im Moment trifft es alle Bürger dieser Stadt in vielen Bereichen mit „nur“ ein paar Euro mehr. In Summe gehen die Mehrbelastungen dann bei manchen, insbesondere bei den Geringverdienern und Rentnern, an deren finanzielle Grenzen und darüber hinaus. Jeder von uns hat irgendetwas Liebgewonnenes in der Stadt, auf das er ungern verzichten möchte, das ist mir durchaus bewusst, doch muss genau über diese Dinge nachgedacht werden. Wir brauchen keine kommunale Bespaßung, was ja das Steckenpferd unserer Bürgermeisterin zu sein scheint. Wir sollten uns zunächst auf die Pflichtaufgaben konzentrieren und alles andere hintenanstellen. Ich bin mir sicher, dass die Bürgerschaft das verstehen und mittragen wird. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, und da kann man dann auch bei den freiwilligen Leistungen wieder Gas geben.

Außerdem ist nun die Wirtschaftsförderung mehr denn je gefragt. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Wer sich eine Landesbehörde auf eine Großfläche unterhalb des MKW-Geländes holt, braucht sich nicht zu wundern, dass hier das Kassenhäuschen nicht klingelt. Und für dieses Szenario gibt es noch viele weitere Beispiele in der Gewerbeansiedlung.

Liebe Stadtverordnete, wenn alle von Ihnen, die diesem Haushalt zugestimmt haben, die Kosten, die hier produziert werden, aus eigener Tasche tragen müssten, wären Sie sicher alle nicht so großzügig. Aber fremdes Geld, also in dem Fall Steuergeld, gibt sich ja offenbar leichter aus als das Eigene.



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