Lesermeinung

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Unser Leser Rudi Wacker aus Oberursel meint zum Beitrag „Parken und Halten ist oft auch ohne Schild verboten „ in der Oberurseler Woche vom 27. Februar:

Über Jahre hinweg wurde für das Parken immer mehr Raum beansprucht, ohne dass etwas Entscheidendes dagegen getan wurde. Deshalb konnte jeder ohne große Konsequenzen das Auto auch im absoluten Halteverbot abstellen, weil man ja nur mal ganz schnell was zu erledigen hatte. Tag für Tag zu sehen beispielsweise rund um die Commerzbank am Epinay-Platz. Da wird auch das Durchfahrtsverbot auf den Platz nur als Witz betrachtet. Parken im Halteverbot ist billiger als in der Tiefgarage.

Da der Parkraum im Glauben vieler aber immer noch nicht reichte, wurden wie selbstverständlich die Bürgersteige in Beschlag genommen. Wo noch vor 20 Jahren Kinder auf der Straße in Wohngebieten spielen konnten, kommen sie heute mit ihren Fahrrädchen nicht mehr auf dem Bürgersteig vorbei. Der Lebensraum ist zum Parkraum umgewandelt worden. Darunter leiden nicht nur die Eltern mit Kinderwagen, sondern auch ältere Menschen mit Rollator oder die körperlich schwächsten, die auf Rollstühle angewiesen sind. Oberursel hat zu Recht einen guten Ruf, weil es viele Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen gibt.

An der U-Bahn-Station Glöcknerwiese kam ich dazu, wie eine Kindergärtnerin den Kleinen erklärte, dass man jetzt nicht – wie geübt – gerade über die Straße gehen könne, weil der Bürgersteig auf der anderen Seite komplett zugeparkt war. Dies ist Dauerzustand und vielleicht jetzt auch mal Aktionspunkt.

Wenn selbst der Verband der Automobilindustrie anregt, Anwohnerparken im öffentlichen Parkraum mit einem dreistelligen Eurobetrag zu belegen, sollte dies bei einem Parkraumkonzept Berücksichtigung finden. Vielleicht findet der eine oder andere doch Platz auf dem eigenen Grundstück für die Zahl der Fahrzeuge, die man glaubt, nutzen zu müssen.

Wenn auf der Bleiche gewerbliche Transporter ihren kostenlosen Parkplatz übers Wochenende finden, in der Hans-Mess-Straße Karusselle abgestellt werden, Wohnwagen und Wohnmobile im öffentlichen Parkraum überwintern, läuft doch etwas gewaltig schief.

Oberursel muss für die Verkehrsüberwachung wohl deutlich mehr Personal einstellen, zudem dann auch noch das alkoholisierte Verkehrschaos gemäß Bebauungsplan 249 „Aussiedlung Kelterei“ mit einer neuen Gaststätte im heutigen Erholungsgebiet hinzukommt.



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