Lesermeinung

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Unsere Leserin
Eva-Maria Kuntsche
aus Oberursel meint zur Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung
für die Sanierung des Rathauses:

Die genannten Kosten von 14 Millionen Euro sind pure Augenwischerei. Bereits im Februar 2015 wurde in der Stadtverordnetenversammlung über einen Grundsatzbeschluss abgestimmt, der damals schon 13,75 Millionen Euro nannte. Nach inzwischen mehr als fünf Jahren später stehen lediglich 14 Millionen Euro zur Abstimmung. Erscheint schöngerechnet. Bis zum Beginn der Ausschreibungen und zum Abschluss der Verträge wird es auch noch dauern und sich demnach verteuern.

Außerdem darf die Haus-Sanierung nicht isoliert betrachtet werden. Es mutet fast unmöglich an, dass die Arbeiten bei laufendem Betrieb erfolgen können. Bürgermeister Hans-Georg Brum ist diesbezüglich wohl anderer Meinung. Betonarbeiten, die naturgemäß extrem laut sind , „könnten ja nun wirklich mal ertragen werden“. Um die Mitarbeiter nicht dem Lärm, Schmutz und ähnlichem aussetzen zu müssen, ist ein Umzug in ein anderes Gebäude erforderlich. Ergo: Für diese Interimslösung fallen zumindest zweimal Umzugskosten und externe Mietkosten für einen längeren Zeitraum an. Welche unvorhergesehenen Überraschungen sich im Rathaus noch auftun werden, ist kostenmäßig ebenfalls zu berücksichtigen. Außerdem stehen noch ein eventueller Abriss des Querbaus und die absolut nicht zu unterschätzenden Kosten für die Außenfassade an. Ehrlicherweise müsste man über Gesamtkosten von mindestens 18 bis 21 Millionen Euro abstimmen lassen.

Ebenfalls im Februar 2015 wurde als Alternative zur Sanierung von 13,75 Millionen Euro ein Neubaupreis von 23 Millionen Euro genannt. Welche der beiden offiziellen Zahlen tief- beziehungsweise hochgerechnet wurde, bleibt fraglich.

Für eine Verlegung des Rathauses in Bahnhofsnähe – auch wegen der hervorragenden

öffentlichen Verkehrsanbindungen – sprechen weitere drei Gründe:

Erstens: Ein Neubau würde in jeglicher Hinsicht auf dem neuesten Stand sein und schneller als in den angedachten fünf bis sieben Jahren Sanierung über die Runden gehen.

Zweitens: Das an zentralster Stelle unserer Stadt gelegene komplette Grundstück könnte demzufolge insgesamt neu beplant werden. Nach jetzigen Plänen soll lediglich die sogenannte Umgriffsfläche neu konzipiert werden. Diese Maßnahme impliziert Stückwerk.

Drittens: Der Verkauf der Gesamtfläche in 1A-Lage würde sehr viel notwendiges Geld

in die Oberurseler Haushaltskasse spülen.



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