Lesermeinung

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Unser Leser Rainer Sulzbach aus Oberursel meint zum Beitrag „JU gegen neue Tempo-30-Limits“ in der Oberurseler Woche vom 30. Juli und zum Leserbrief dazu von Klaus Mocker in der Oberurseler Woche vom 27. August:

Die Anlage von Fahrradstreifen in der Kurmainzer Straße ist eine notwendige Maßnahme zum Schutz der Radfahrer. Seine Behauptung, dadurch wären dort Parkplätze entfallen, ist falsch. Auch vorher gab es keine Parkplätze, sondern nur rücksichtslose Autofahrer, die trotz teilweise vorhandener Parkverbotszonen ihre Fahrzeuge ordnungswidrig auf dem Gehweg abgestellt haben – auf Gehwegen darf grundsätzlich nicht geparkt werden, es sei denn, dass durch Kennzeichnung und Beschilderung Parken erlaubt ist.

Hier wurden Fußgänger mit oder ohne Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl oder radfahrende Kinder bis zehn Jahre stark behindert und gefährdet, weil sie teilweise die Straße benutzen mussten. Den Schutz dieser Personen als „Schildbürgerstreich“ zu bezeichnen, ist zynisch und geschmacklos.

Wenn anliegende Seitenstraßen durch Fahrzeuge vollgestellt sind, ist das überwiegend dem Zustand zuzuschreiben, dass Eigentümer und Mieter ihre Fahrzeuge nicht auf dem eigenen Grundstück abstellen – aufgrund von Bequemlichkeit und anderweitige Nutzung der Garagen und Stellplätze.

Noch einige Hinweise zum Beitrag über die Junge Union (JU): Tempo-30-Limits im Stadtbereich werden angeordnet, um alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere Radfahrer, Fußgänger und Rollstuhlnutzer bei der Straßenquerung, an Ausfahrten und unübersichtlichen Einmündungen von Nebenstraßen wie in der Oberhöchstadter Straße, Adenauerallee und Nassauer Straße zu schützen. Die Genehmigung durch übergeordnete Behörden erfolgt erst, wenn umfangreiche Verkehrserhebungen und die Begründung der Maßnahme, etwa des Fußgängerüberwegs in Höhe der Lindenstraße an der Polizeistation, erfolgt sind.

Die Befürchtung der JU, dass Radfahrer in der Nassauer Straße im Bereich An den Drei Hasen und Zeppelinstraße im Tempo-30-Autoverkehr stecken, ist unbegründet. Sie fahren hier erkennbar nicht, sondern nutzen, um zum Bahnhofsbereich und in die Innenstadt zu gelangen, nördlich die Straßen im Bereich Schulzentrum und südlich die Straßen und Wege in Bommersheim und an der Südseite des Bahnhofs. Ab Gymnasium Oberursel/Zeppelinstraße besteht ein ampelgesicherter Übergang und anschließend die Fahrradstraße zum Bahnhofsbereich.

Die JU sollte auch wissen, wenn sie Verantwortung in der Kommunalpolitik übernehmen will, dass man Politik für alle Bürger und Verkehrsteilnehmer gestaltet und nicht wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einseitige Klientelpolitik für „Raser“ und die „Autolobby“ macht.



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