Lesermeinung

Veröffentlichungen in dieser Spalte geben die Meinung des Einsenders wieder. Zuschriften ohne genaue Angaben des Namens und der Anschrift bleiben unbeachtet. Leserbriefe verhetzenden oder rein ideologisch-polemisierenden Inhalts werden nicht oder nur so gekürzt veröffentlicht, dass das Pressegesetz nicht verletzt wird. Die Redaktion behält sich grundsätzlich Kürzungen vor.

Unser Leser Uwe Maus aus Oberursel meint zur Diskussion um den Neubauder DRK-Rettungswache:

Ich finde es absolut beschämend, wie man mit dem Thema DRK in einem der reichsten Landkreise dieses Landes umgeht. Wir reden hier doch von dem Neubau einer Rettungswache und nicht zum Beispiel dem eines Müll-Heizkraftwerkes. Vielleicht sollten sich einige Bürger mal sehr gut überlegen, für wen das DRK da ist! Genau, für alle Bürger dieser Stadt! Jeder kann doch froh sein, wenn er im Notfall schnelle Hilfe bekommt – und dies 24/7 garantiert. Doch anscheinend gilt: „Bloß nicht vor meiner eigenen Haustür“.

Wie kann es denn sein, dass sich einige Anwohner der Oberhöchstadter Straße das Recht herausnehmen, über die Sicherheit von fast 47 000 Einwohnern zu entscheiden? Die Bedenken über zu viel Lärm sind für mich nicht nachvollziehbar, da die Rettungswagen, wie auch bisher, sicher nicht im Minutentakt mit „Tatü Tata“ ausrücken. Des Weiteren gehören auch Funksendemasten nicht zum Standard einer Rettungswache.

Auch befremdet mich die Aussage, dass der Schulweg dann nicht mehr sicher sei. Im direkten Umkreis der bisherigen Rettungswache befinden sich mehrere Schulen, und es ist in mehr als 30 Jahren – seit Bestehen dieses Standorts – zu keinem Unfall und schon gar zu keinem Verletzten durch den Rettungsdienst gekommen. Ein Rettungswagen im Einsatz fährt nicht mit Martinshorn und 100 Stundenkilometern durch die Innenstadt, das wäre grob fahrlässig.

Die Pläne für einen Neubau, der übrigens schon zum Hessentag 2011 fertig sein sollte, wurden seitdem kontinuierlich verschoben. Es scheint auf politischer Ebene nicht möglich zu sein, sich auf ein Grundstück zu einigen. Der Stadt ist das Problem lange bekannt, außer einigen Begehungen und Feststellungen, dass dringend etwas passieren muss, ist nur heiße Luft rausgekommen.

Soll es wirklich soweit kommen, dass der Rettungswagen im Notfall aus einer anderen Stadt oder einem anderen Landkreis kommen muss, nur weil sich in Oberursel eine Handvoll Bürger beschwert, man kein geeignetes und zentrales Grundstück findet und keiner eine Rettungswache vor der eigenen Haustür haben will? Das ist traurig und eine Blamage für die Stadt Oberursel.



X