LOK fühlt Kandidaten auf den Zahn

Oberursel (ow). Wie ernst nehmen es die Kandidaten bei der Kommunalwahl mit dem Klimaschutz? Die Lokale Oberurseler Klimainitiative (LOK) will mit einem Forderungskatalog allen Parteien und Listen, die zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung am 14. März antreten, auf den Zahn zu fühlen.

Insgesamt 49 Fragen zu klimapolitisch relevanten Themenbereichen wurden zusammengestellt, darunter Themen wie Energie, Verkehr, Stadtplanung und Klimaanpassungsmaßnahmen. Wochenlange Vorbereitungen und Recherchen der LOK-Arbeitsgruppen und Netzwerkmitwirkenden mündeten im „Forderungskatalog für Klimaschutz und Klimaanpassung in Oberursel“. An der Erstellung haben etwa 30 Personen aktiv mitgewirkt, Experten für die Fachthemen wurden hinzugezogen und viele weitere Personen haben konstruktiv kommentiert. „Es war eine arbeitsintensive, spannende und bereichernde Zeit“, fasst Mitbegründerin Christine Greve den Prozess zusammen, „in der wir uns noch einmal intensiv mit den Themen auseinandergesetzt haben, die für einen ambitionierten Klimaschutz in Oberursel wichtig sind. Wir haben selber eine Menge dabei gelernt und von dem breitgefächerten Wissen profitiert, das in unserer Bürgschaft vorhanden ist.“

Das Ziel, das die LOKmit diesem Vorstoß verfolgt, ist klar formuliert: „Wir brauchen eine tatsächliche gesellschaftliche Transformation hin zu einem nachhaltigen und am 1,5 Grad-Ziel orientierten Wirtschaftsmodel und Lebensstil“, bekräftigt Christine Greve, „Dazu muss sich auch Kommunalpolitik klar bekennen und ihren Beitrag leisten.“

Die aufgestellten Forderungen unterteilen sich in sieben Abschnitte: Es gibt die übergeordneten Forderungen, die das Erreichen der Klimaneutralität Oberursels bis spätestens 2035 anmahnt und beispielsweise die Erweiterung des städtischen Klimaschutzkonzepts um zahlreiche Aspekte vorsieht. „Wir hoffen, dass alle politisch Aktiven, die wir anschreiben, sich auch äußern werden, und dass wir anhand der eingegangenen Antworten, die wir auf unserer Internetseite und in der Presse konsolidiert veröffentlichen werden, Entscheidungshilfen für die Wahl liefern können und gleichzeitig eine Messlatte errichten, an der alle interessierten Bürger und wir als LOK das Regierungsverhalten der gewählten Vertreter werden messen können,“ so Mitbegründer Jens-Peter Hornbogen.

Im Themenbereich Energie finden sich Forderungen zum konkreten Ausbau regenerativer Energieträger, zu Solaranlageninstallationen oder dahingehend, ein Pilotprojekt zur Erzeugung, Speicherung oder Nutzung von grünem Wasserstoff zu initiieren. Zum Thema Verkehr gibt es die Forderung nach Tempobegrenzungen im Stadtgebiet, die Fokussierung alternativer Mobilitätsmöglichkeiten und begleitende notwendige Infrastrukturveränderungsmaßnahmen. Konsum und Ernährung nachhaltiger zu gestalten, Plastikvermeidungsstrategien, klimaresistentes Wiederaufforsten im Stadtwald, Entsiegelung von Flächen, nur heimische Pflanzen für Saumgestaltung und Blühstreifen oder Schaffung eines Dialogforums Wasser sind weitere Themenschwerpunkte. In den Bereichen Stadtentwicklung und Klimaanpassung geht es um neue konstruktive Impulse, die Stadt klimaneutral zu gestalten und darüber hinaus den in Zukunft zunehmenden Hitzeperioden anzupassen, damit sie ein für alle lebenswerter Ort bleibt.

Im Internet unter www.l-o-k.de finden sich die 49 Forderungen. Sobald alle Kandidaten geantwortet haben, werden die Antworten vergleichbar aufbereitet dort zu finden sein.



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