LOK geht engagiert aus dem Lockdown

Claudia Passow, Jens Drillisch, Christine Greve, Elisabeth Thäter, Ilja Moreth, Jan Schilling und Jens-Peter Hornbogen (v. l.) stecken voller Ideen und Tatendrang. Foto: LOK

Oberursel (ow). Nachdem die erste Klimabörse in Oberursel um genau ein Jahr auf den 19. Juni verschoben werden musste, gibt es viel zu tun und Raum für alle Interessierten, sich an der Lokalen Oberurseler Klimainitiative (LOK) zu beteiligen. Nach den Sommerferien, so hoffen die Engagierten und Mitglieder der LOK, soll der erste Stammtisch stattfinden, entweder im Café Portstraße oder in Form eines Picknicks im Park.

Vor wenigen Tagen hätte sie stattfinden sollen: die erste Oberurseler Klimabörse, zentral platziert mit Unterstützung der Stadt mitten auf der Adenauerallee. Parallel zum belebten Samstagsflohmarkt sollten Informations- und Mitmachstände für alle interessierten Bürger neue Ideen aufzeigen, wie alle, jeder in seinem individuellen Umfeld, in Oberursel zum Klimaschutz beitragen können.

Entstanden war die Idee kurz nach der Gründung der LOK Ende vorigen Jahres: Beim ersten öffentlichen Projektabend im Café Portstrasse hatte Ruth Funk die Klimabörsen-Idee eingebracht und prompt 16 Mitstreiterinnen gefunden. Fleißig waren seitdem viele Ideen und Initiativen zum Thema zusammengetragen und viele Menschen angesprochen worden. Dann machte die Corona-Pandemie die Durchführung der geplanten Klimabörse unmöglich.

„Plötzlich stand alles still“

„Das war ein Schlag für die ganze Gruppe, nach all dem, was wir schon in die Wege geleitet hatten, nach all den Gesprächen, die bereits intern und mit der Stadt geführt worden waren, plötzlich stand alles erst mal still“, so Claudia Passow, LOK-Patin der Klimabörsen-AG. Für die LOK aber kein Grund, sich den Wind aus den Segeln nehmen zu lassen. „Im Gegenteil, Klimaschutz hat höchste Priorität und das Thema braucht unser aller Engagement“, erklärt LOK-Initiatorin Christine Greve. „Wir machen weiter!“

So beobachten die Engagierten der LOK sehr genau, wie ernst es die Stadt Oberursel mit dem Klimaschutz nimmt. „Ein auf das 1,5-Grad-Ziel ausgerichteter Klimaschutz fordert ein sofortiges und konsequentes Handeln aller Beteiligten. Daher hat es uns sehr enttäuscht, zu erfahren, dass bei der Budgetplanung im Rahmen des Neubauprojekts des Betriebs-und Wertstoffhofs Oberursel gerade der für Klimaschutzmaßnahmen vorgesehene Betrag auf das nächste Jahr ‚verschoben’ wurde“, so Greve. In einem offenen Brief an den Betriebsleiter des BSO, Michael Maag, sowie Bürgermeister Hans-Georg Brum formuliert Christine Greve im Namen der Klimainitiative ihre Bedenken.

Seit ein paar Monaten ist Elisabeth Thäter neu dabei im Kernteam der Gruppe. Ihre Spezialität sind die neuen Medien, und sie möchte die Ideen der LOK über eine verbesserte mediale Kommunikation weiter voranbringen: „Gerade in den Zeiten des Lockdowns, wo wir uns nicht in größeren Gruppen im öffentlichen Raum treffen können, arbeiten wir daran, unsere Homepage zu aktualisieren und den Wünschen unserer Mitglieder nach inhaltlichem Austausch besser gerecht zu werden: LOK im Lockdown sozusagen.“

Großes Engagement zeigt nach wie vor auch die Energie-AG der LOK. „Oberursel verfügt über ein hohes technisches und wirtschaftliches Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien. Dies ist momentan noch nicht ausgeschöpft. In Hinblick auf eine CO2-freie Energieversorgung ist es Ziel unseres Projektes, dieses Potenzial stärker zu nutzen“, sagt Jens Drillisch, Pate der Energie-AG.

Heinz Jungermann, Mitinitiator der AG und Spezialist für Solarenergie, wünscht sich auf so vielen Dächern wie möglich diese komplett CO2-neutrale Strom- oder Warmwassererzeugung. Er berät und unterstützt derzeit Bürger, die sich nach dem LOK-Projektabend mit dem Wunsch, auch eine Solaranlage aufs eigene Dach montieren zu lassen, an ihn gewandt hatten. Die Schwierigkeiten, die hierbei auftreten, etwa der Mangel an erfahrenen und interessierten lokalen Handwerkern oder Verzögerungsprobleme bei der Endabnahme durch den Netzbetreiber Syna, sollen auch Ziel weiterer gemeinsamer Bemühungen um Verbesserung sein.

Agro-Solaranlage für Oberursel?

Ein anderes spannendes und zukunftsfähiges Projekt der Energie-AG ist die Verwirklichung einer sogenannten Agro-Solaranlage in Oberursel: Gemeinsam mit der Stadt wird über die Möglichkeit diskutiert, solch eine moderne Anlage zu bauen und zu betreiben. Hierbei handelt es sich um eine relativ neue Technik, die die landwirtschaftliche und energetische Nutzung einer Agrarfläche optimal verbindet. Auf einem Feld sollen nachhaltiger Biolandbau betrieben und darüber Solaranlagen installiert werden.

Mehr Informationen zur LOK und ihre Projekte im Internet unter www.l-o-k.de.



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