Manfred Klittich startet in die Ironman-Virtual-Saison

Manfred Klittich will sich virtuell für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in St. George, Utah, qualifizieren. Foto: privat

Oberursel (ow). Im November 2020 herrschte bei den Veranstaltern noch große Zuversicht, 2021 wieder zu einem halbwegs normalen Wettkampfbetrieb zurückkehren zu können. Allein in der Ironman-Serie wurden mehr als 170 Wettkämpfe ausgeschrieben. Nationale und internationale Meisterschaften wurden terminiert und hunderte lokale Veranstaltungen angekündigt. Nun zeigt der Verlauf der Pandemie immer deutlicher, dass Großveranstaltungen zumindest in der ersten Jahreshälfte in den meisten Ländern nicht durchgeführt werden können. Für April bis Juni geplante Veranstaltungen wurden schon reihenweise in den Spätsommer verschoben oder ganz abgesagt. Und wie sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte darstellt, ist ungewiss. Es droht definitiv wieder eine Saison mit nur wenigen reale Breitensportveranstaltungen.

Aber es gibt Alternativen. Internet-Plattformen, die einen virtuellen Trainings- und Wettkampfbetrieb organisieren, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Tausende Teilnehmer melden sich Woche für Woche zu den virtuellen Veranstaltungen. Beispiele sind die Plattformen „Lauf-weiter“ für Laufspezialisten, „Rouvy“ für die Radfahrer und „Ironman Virtual Club“ für Triathleten.

Der für den TV Bommersheim startende Triathlon-Senior Manfred Klittich war schon am 1. Mai 2020 bei der virtuellen Ausgabe des Radklassikers Eschborn-Frankfurt in die Virtualsaison eingestiegen. Nach Gründung des Ironman Virtual Club ging er von Mai bis November bei 21 virtuellen Triathlonveranstaltungen verschiedener Formate an den Start mit dem Höhepunkt „Ironman World Championship Celebration“, zur Feier des ausgefallenen Ironman Hawaii.

Für die laufende Saison hat sich Klittich im sportlichen „Homeoffice“ seines Wohnhauses auf einen virtuellen Trainings- und Wettkampfbetrieb auf der Plattform des Ironman Virtual Clubs eingestellt. Außer zahlreichen Trainingseinheiten wurden in diesem Jahrschon wieder acht virtuelle Wettkämpfe absolviert, fünf Sprintdistanzen (0,75km Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen), zwei Kurzdistanzen (1,5-, 40-, 10-km) und ein Ironman-70.3 (Mitteldistanz mit 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen). Die bequemen, stressfreien Bedingungen mit Ergometerschwimmen und Radeln in der klimatisierten Stube und Laufen auf dem Laufband oder draußen mit Start und Ziel vor der Haustür machen solche Umfänge möglich. Für den Fall, dass keine Möglichkeit für das Schwimmen zur Verfügung steht, werden alle Rennen auch als Duathlon-Version ausgeschrieben, wobei das Schwimmen durch ein kurze Laufeinheit ersetzt wird. Unterschiedliche Regularien ermöglichen es den Teilnehmern, die ausgeschriebenen Rennen entweder als Trainingsblock ohne direkten Wettkampfcharakter auszuführen oder als echtes Rennen mit strenger Regulierung bis hin zur Kontrolle der hochgeladenen Daten durch Kampfrichter.

Für die die kommenden Monate kündigte der Ironman Virtual Club ein attraktives Programm an. Von März bis August werden im Rahmen der „VR All-Terrain Series“ 26 Rennen verschiedener Formate mit virtuellem Radeln in bekannten Ironman-Lokationen ausgeschrieben. Darunter sind auch zwei Ironman 70.3-Championship-Races mit der Möglichkeit einer Qualifikation für die reale Ironman-70.3-Weltmeisterschaft, die nach aktueller Planung am 17. September in St. George, Utah, USA, stattfinden soll. Klittich, der eigentlich schon 2019 altersbedingt seine Ironman-Karriere beendete, um sich auf Kurz- und Sprint-Distanzen zu konzentrieren, will nun doch noch einmal versuchen, sich virtuell für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.



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