Mit Mausefallen-Antrieb kreativ und weit durch die Aula

Ein Höhepunkt ist der Wettbewerb um die „Nawi-Challenge“, bei der in der Aula selbstgebaute Rennautos mit dem Antrieb von Mausefallen vorgeführt werden. Foto: Scholz

Oberursel (ow). Spannung lag in der Luft, als sich die Besucher des dritten Nawi-Tages am Gymnasium Oberursel (GO) zum großen Rennen in der Aula trafen. Dort durften die kreativen Tüftler und kleinen Ingenieure vor großem Publikum ihre „Mausefallen-Fahrzeuge“ der Nawi-Challenge 2019 präsentieren. Dabei galt es, nicht nur in Sachen Geschwindigkeit und Reichweite, sondern auch in Design oder Ideenreichtum zu punkten. Groß war der Applaus, als es einige der selbst gebauten Mausefallen-Fahrzeuge sogar über 30 Meter durch die komplette Aula schafften, wie etwa das liebevoll gestaltete Gefährt der zwei „Jugend-forscht“-Gewinnerinnen Katharina Endres und Aliki Papadopoulou. Sie mussten dafür Material, Größe und Hebelwirkung in unzähligen Versuchen ausloten und waren sichtlich stolz auf ihren verdienten ersten Platz bei der Siegerehrung.

Das Mausefallen-Rennen war der Höhepunkt des GO-Nawi-Tages. In Fachräumen wurden selbstgebastelte Modelle und Versuchsergebnisse des naturwissenschaftlichen Unterrichts ausgestellt sowie Themen und Ergebnisse der AGs und Projektgruppen in diesem Bereich präsentiert. „Es gibt eine Fülle praktischer Arbeitsergebnisse und aufwändig gestalteter Plakate, die während des schulischen Alltags im forschend-entwickelnden Unterricht entstehen. Wir wollen diesen Forscherdrang unserer Schüler sichtbar machen“, betont Timo Vogt, Fachbereichsleiter des naturwissenschaftlichen Aufgabenfeldes. Dabei sei das Begreifen durch praktische Arbeit besonders wichtig.

Sichtlich stolz ist Timo Vogt auf die fruchtbare Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Matthias Brinkmann von der Hochschule Darmstadt. Er leitet die „Mechatronik AG“ am Gymnasium Oberursel und stellt dafür auch die technische Ausrüstung in Form von neuesten 3D-Druckern, Fischertechnik- Komponenten und „echter“ Hard- und Software für Robotik- und Elektrotechnik-Systeme zur Verfügung. Ziel ist es zu begreifen, wie präzise gearbeitet werden muss, wie exakt Objekte vermessen werden müssen, wie naturwissenschaftliches Arbeiten im Bereich Technik funktioniert. Gerade diese Faszination und Begeisterung für Themen im Bereich der Ingenieurwissenschaften möchte der Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften der Hochschule Darmstadt an Schulen fördern. „Eigentlich sollte das nur im kleinen Rahmen geschehen. Aber ich freue mich sehr, dass die Idee von den Schülern so gut angenommen wird und wir nun ein immer größer werdender Bestandteil des GO mit eigenen Räumlichkeiten werden“, resümiert Brinkmann vor den staunenden Zuschauern.

Diese hatten genügend Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Jeder war eingeladen, im Simultanschach gegen den Teilnehmer an der Schach-Weltmeisterschaft, Ioannis Papado-poulos, anzutreten, eine Sudoku-Meisterschaft zu bestreiten oder Chemielehrer Bastian Maaß beim Gruppenexperiment „Nylonfaden“ zu helfen.

Erschöpft nach einem langen aufregenden Schultag, aber sehr stolz und glücklich waren die über 30 Schülergruppen, die in der vollbesetzten Rotunde am späten Nachmittag für ihre Teilnahme an der Nawi-Challenge geehrt wurden. Die Jury gab auch die Sieger des Wettbewerbs bekannt. In diesem Jahr galt es, ein Fahrzeug zu kreieren und zu bauen, welches allein mithilfe einer Mausefalle angetrieben werden sollte. „Da bin ich aber jetzt gespannt auf die Lösungen“, musste Schulleiter Volker Räuber, selbst Physik- und Mathematiklehrer, zugeben. Die Mitglieder der Fachjury, Helge Brendel, Eva Koch und Carsten Bär, gerieten beim Nachmessen, Vergleichen und Bewerten ordentlich ins Schwitzen. Am Ende hatten Ella Rohleder und Felicia Schmidt-Claasen in der Kategorie „Kreativität“ die Nase vorn sowie Katharina Endres und Aliki Papadopoulou sowie Daniel Ringrose und Nicolo Rebo in der Kategorie „Weite“. Katharina Rüffert und Emelie Borrmann freuten sich in der Kategorie „Originalität des Antriebs“ über die besonderen Preise. Neben den Urkunden bekam jede Siegergruppe eine eigens angefertigte Mausefallen-Trophäe. Aber auch die Gummibärchen-Mäuse, die an die am Nawi -Tag beteiligten Schüler verteilt wurden, fanden großen Anklang.

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