„Même pas en rêve“ ist der Siegertitel des GO

Oberursel (ow). Auch in diesem Jahr beteiligten sich die zwölf Schüler des Orientierungskurses Französisch der Jahrgangsstufe E2 des Gymnasiums Oberursel (GO) an dem seit 2004 stattfindenden bundesweiten Wettbewerb Prix des lycéens allemands. Unter der Leitung von Tutorin Louisa Kunz präsentierten sie sich gegenseitig in kleinen Gruppen jeweils einen der drei zur Auswahl stehenden Romane: „Aigre-doux“ von Wilfried N‘Sondé, „Direct du cœur“ von Florence Medina und „Même pas en rêve“ von Vivien Bessieres. Auch die stellvertretende Schulleiterin Christiane Schichtel war der Veranstaltung, die coronabedingt virtuell stattfinden musste, über das schulische Videoportal BigBlueButton zugeschaltet.

Der Französischkurs startete im Oktober 2020 mit der Arbeit. Im Lauf des Projekts lernten die Teilnehmer auch die Autoren der sélection 2021 virtuell kennen. Im Unterricht und in selbstständiger Lektüre setzten sich die Schüler des GO mit den drei Jugendromanen intensiv und kreativ auseinander. Dabei untersuchten sie nicht nur die Sprache und den Schreibstil, sondern setzten auch die thematischen Inhalte der französischen Werke einfallsreich um.

Sohal Azimi, Julia Stoltenburg, Carolin Därr und Lilian Herzog stellten als erstes den Roman „Aigre-Doux“ vor. Geschrieben als ein einziger innerer Monolog, taucht der Leser in die Gedanken- und die Gefühlswelt der unbekannten Hauptperson ein und erlebt, wie eine einzige Frage „Tu viens d‘où?“ (Woher kommst du?) ein Leben verändert. Die Schülerinnen visualisierten in ihrer Präsentation auf kreative Art und Weise den Identitätskonflikt der Hauptperson und reflektierten im Zuge dessen die Themen Diskriminierung und Vorurteile.

Die zweite Gruppe, bestehend aus Emma Kempf, Leontine Reuter, Katja Ulisberger und Maja Stolz, präsentierte den Roman „Direct du cœur“. Timothée, ein 16-jähriger Schüler mit schlechten Noten, muss in der Schule einen Zusatzkurs wählen, um seinen Notenschnitt zu verbessern. Seine einzige Option ist der Kurs „Gebärdensprache“. Gemeinsam mit der Hauptperson lernen die Leser das Leben mit Handicap sowie die Welt der Taubstummen und deren Besonderheiten kennen. Dazu verdeutlichte die Schülerinnengruppe in ihrer Präsentation eindrucksvoll, wie aus zwei Welten eine gemeinsame wird. 

Als letztes stellten Oonagh Lena Nabor, Ana Steffen, Marc Hauser und Daniel Hawlitzky den Roman „Même pas en rêve“ vor. Darin geht es um die Hauptperson Tim, der von seinen Mitschülern im Internat gemobbt und ausgegrenzt wird. Die Freundschaft zu Louis verleiht Tim jedoch neue Stärke und beide erleben ein Schuljahr voller Überraschungen und Wendungen. Die Gruppe des GO bewies ihren kreativen Umgang mit dem an Science-Fiction angelehnten Roman, indem sie einen neuen Charakter erfand, den sie auf humorvolle und charmante Art und Weise ihren Mitschülerinnen vorstellte.

Im Anschluss an die abwechslungsreichen Online-Präsentationen debattierten die Jugendlichen als Jury intensiv, differenziert und sprachlich sehr gewandt auf Französisch. Dabei wurden die Stärken und Schwächen der jeweiligen Romane gegeneinander abgewogen. Abschließend kürte die große Mehrheit des Kurses den Roman „Même pas en rêve“ von Vivien Bessieres zum Siegertitel des GO.

Carolin Därr wird den Orientierungskurs Französisch der Schule im April 2021 als eine der 48 Landesdelegierten beim Landesentscheid vertreten. Voraussichtlich wird auch dieser virtuell ausgetragen werden. Ihre Stellvertreterin ist Emma Kempf.

Auch in diesem Jahr hatten die Schüler große Freude daran, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu erproben und viele neue Eindrücke zu gewinnen. Sie sprachen sich dafür aus, dass das Projekt am GO weiter fortgeführt wird. Für Tutorin Louisa Kunz sind aber ihre Schüler selbst schon jetzt die eigentlichen Gewinner des Projektes.



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