Nasse Sommerparty mit Nixen und Wassermännern

Spiel und Spaß im Hallenbad. Rettungsschwimmerin Jacqueline Liedke führt den Ball mit Kindern an der Leine – die einzige Action in der Halle.Foto: Streicher

Oberursel (js). Ist nun Sommer oder nicht? Eine schwierige Frage trotz über 20 Grad, wenn der Himmel bedeckt ist. Es gar Regen geben könnte, der den Spaß vermasselt. Eigentlich lustig, wenn es sich doch um Badespaß handeln soll. „Schnell ins Wasser, sonst werden wir nass“, hätte der Vater früher immer gesagt, erinnern sich zwei Kids, die einen Teil ihrer kindlichen Sozialisation im Oberurseler Freibad verbracht haben. Bei drohendem Regen. Eigentlich ganz einfach. Im Taunabad hat man sich am Sonntag eher zum Rückzug entschieden, die „Sommerparty“ mehr oder weniger in die Halle verlegt, als der Morgen etwas trüb daherkam. „Weil die Leute ja nicht rausgehen, wenn kein strahlender Sonnenschein ist“, so Elke Liedke, die stellvertretende Betriebsleiterin im Bad.

Stimmt wohl. Väter, Mütter und Kleinkinder toben sich vor allem im Hallenbad im feuchtschwülen Tropenklima aus. Volles Haus, volle Becken um die Mittagszeit, das Freibad scheint für die Luxusschwimmer reserviert, die den Badegenuss unter freiem Himmel vorziehen. Und dazu ab 12 Uhr mittags noch mit flotter Live-Musik des Bad Homburger Trios „Let The Butterfly“ beschenkt werden. Die Sonne verwöhnt, die Temperatur steigt, die Hits der vergangenen 30 Jahre beflügeln beim Sonnen- und Wasserbad. Liegestühle werden aufgeklappt, so lässt sich der Sommer genießen, wenn man ihn akzeptiert. Vor einer Photobox kann man für lustige Fotos mit Freunden und Familie posieren, wie es aussieht, kann nach wenigen Momenten am Hochglanz-Ausdruck geprüft, kritisiert, gefeiert werden. Die Photobox ist von der Halle schnell an die frische Luft umgezogen, die feuchte Luft bekam der sensiblen Drucktechnik nicht gut.

In der Halle führt Rettungsschwimmerin Jacqueline Liedke Kinder ab acht Jahren an kurzer Leine im Laufstall übers Wasser. Eigentlich im Wasser-Laufball, wie die aufgeblasene riesige Kugel heißt. Als „Lauf übers Wasser“ wird die bis mittags einzige Extra-Attraktion neben den üblichen Wasserspielen angekündigt, ein Jugendschwimmabzeichen in Bronze ist aus versicherungstechnischen Gründen erforderlich, wenn man im Ball über Bahn 1 und 2 laufend purzeln will. Auch Nixen und Wassermänner müssen das vorweisen, wenn sie später in hautenge Anzüge schlüpfen wollen, um mit Schwanzschlag meist unter der Wasserlinie durch das Becken zu pflügen.

Spaßverderber

Draußen werden am frühen Nachmittag Poolnudeln, Ringe und Bälle zum fröhlichen Spiel ins Wasser geworfen, die Musik der drei Schmetterlinge klingt hinunter bis zum Maasgrund. Und dann wird viel Wasser von oben doch noch zum Spaßverderber. Weil es einem formidablen Gewitter entstammt, schickt der Vater die abgehärteten Kinder nicht mehr ins Wasser. Nie bei Gewitter ins Wasser, das ist auch eine klare Regel.

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