Neues Nein zur „Josefstadt“

Oberursel (js). Das Stadtparlament hat in seiner Sitzung am Donnerstag seinen Widerstand gegen den von Frankfurt geplanten Bau eines neuen Stadtteils östlich und westlich der A5 mit großer Mehrheit bekräftigt. Den Antrag hatte die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) eingebracht, die sich seit Bekanntwerden der Pläne massiv im Protest dagegen eingesetzt hat. Die Stadtverordnetenversammlung bekräftigt mit ihrem aktuellen Beschluss ihre „ablehnende Haltung gegen jegliche Bebauungsbestrebungen der Stadt Frankfurt westlich der Bundesautobahn 5 in Richtung der eigenen Gemarkungsgrenzen“, heißt es im Wortlaut des Antrags.

Die Zielrichtung des Antrags war mit Blick auf den anstehenden Beschluss der Regionalversammlung Südhessen am 13. Dezember zur sogenannten „Josefstadt“ eindeutig. Noch einmal sollte die Stadt Oberursel ihre Position bekräftigen, damit „kein Zweifel an ihrer Haltung aufkommen kann“, so OBG-Sprecher Andreas Bernhardt. Ein weiteres klares Signal aus dem Taunus sei „hilfreich und zielführend“. Ausdrücklichen Dank in Richtung CDU schickte Bernhardt an deren Kreisvorsitzenden Jürgen Banzer. Der Ex-Landesminister mit Wohnsitz in Oberursel hatte sich mehrfach an die Spitze des Protests gegen die Frankfurter Erweiterungspläne gesetzt und auch die Groß-Demonstration im Feld zwischen der Metropole auf der einen Seite der Autobahn und den Kommunen Oberursel und Steinbach auf der anderen, westlichen Seite angeführt. Rund 3500 Gegner des Projekts hatten im September eine lange Menschenkette durch die Feldgemarkung geformt, Banzer gehörte bei der Abschlusskundgebung zu den Rednern.

Auch ein Teil der Oberurseler Parteifreunde von Frankfurts Stadtplanungschef Mike Josef (SPD), dem das erhoffte Wohnquartier für bis zu 30 000 Menschen seinen Namen verdankt, stimmte bei zwei Enthaltungen dem Beschluss zu. Bei der Demo im Feld hatten die Oberurseler und die Steinbacher SPD noch gefehlt. Eine Bebauung auf der anderen Seite der A5 wäre für die Genossen in Ordnung. Gegen die Resolution stimmte bei einer Enthaltung nur die FDP. Der Siedlungsdruck müsse gemeinsam gelöst werden, sagte die Fraktionsvorsitzende Katja Adler.



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