Neuigkeiten über das Leben der Bienen an drei Orten

Neue Bienenkunde in der Allee: Paula Grünewald hatte die Idee zu „Bee Aware“, sie hat auch Inhalt und Design der drei Info-Tafeln entwickelt. Mit Stadtrat Christof Fink hat sie die erste Tafel in Sichtweite des „Butineur“ am Springbrunnen aufgestellt. Foto: js

Oberursel (js). Wer weiß das schon, dass Bienen auch ein Symbol der Jungfräulichkeit sind? Dass sie in Kunst und Kultur eine Rolle spielen und nicht nur in der Landwirtschaft? Und selbst in Deckenfreskos bekannter Künstler Spuren für die Nachwelt hinterlassen haben? Ihr Honig ist beliebt, das weiß fast jeder, noch viel mehr erfahren können interessierte Spaziergänger jetzt beim Studium von drei neuen Infotafeln. Die erste im Trio, auf der es um die Biene in der Kultur geht, wurde am Montag im kleinen Park längs der Adenauerallee aufgestellt. Eine weitere bekommt einen Standort am „Platz des 17. Juni“, Nummer drei belebt die Agrar-Kultur-Achse auf dem Regionalparkweg in Bommersheim, wo schon Sitzkiesel am Wegesrand zu einer Pause einladen.

Ein nettes Wortspiel formt die jeweilige Überschrift zu den knappen, aber informativen Texten, die Wissenswertes aus dem Leben der Bienen referieren. Aus dem englischen „Be aware“ (Sei vorsichtig) hat die Schilderpatin Paula Grünewald ein freundliches „Bee aware“ gemacht und dabei die englische Biene ins Rennen gebracht. International ist die Bienenfreundschaft ja schon seit einigen Jahren, zum 50. Jahrestag der Partnerschaft mit der französischen Kommune Epinay-sur-Seine in der Nähe von Paris wurden 2014 zeitgleich in beiden Städten Bienenhäuser an öffentlichen Orten aufgestellt, sozusagen eine symbolische Luftbrücke zwischen Oberursel und Epinay. Der „Butineur“ steht in Bahnhofsnähe am Wasserbecken mit dem Springbrunnen, sein Flugloch für die ein- und ausfliegenden Bienen zeigt Richtung Epinay, wo ein künstlerisch gestaltetes „Bienenhaus“ auf dem „Place d’Oberursel“ steht.

Paula Grünewald ist nicht nur Patin des Projekts „Bee Aware“, die 18-jährige Abiturientin hatte die Idee zu den apart gestylten Informationstafeln, Inhalt und Design stammen von ihr, sie hat sich beim städtischen Umweltamt um Vermarktung ihrer Idee gekümmert und außer der Stadt auch noch die Stadtwerke und das renommierte Oberurseler Institut für Bienenkunde als Unterstützer geworben. Über das Institut unter dem Dach der Polytechnischen Gesellschaft sind das Leben der Bienen und die Honigproduktion unter anderem seit vielen Jahren universitärer Forschungsgegenstand der Uni Frankfurt in der Oberurseler Außenstelle.

Die Biene fällt nicht weit aus dem Korb, mag man sagen beim familiären Hintergrund der jungen Bienenaktivistin, ihr Vater Bernd Grünewald leitet das Institut, das demnächst an die Billwiese umziehen will. Paula Grünewald aber geht andere Wege, nach zwei Jahren als Präsidentin des „Interact Club Bad Homburg“ (Jugendorganisation des Rotary-Clubs) zieht es sie im Herbst als Studentin der Rechtswissenschaften nach Heidelberg.



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