Ja zur Ökologie am Weiher, Nein zum Luxus am Rand

Die Bootskapitäne sind genügsam, den Spaziergängern reicht es zum Angeln mit Schnur, die Fischerstecher kommen mit der bisherigen Anlegestelle am Westufer auch zurecht. Dort soll nach der ökologischen Aufwertung des Gewässers alles beim Alten bleiben. Foto: js

Oberursel (js). Die Stadt hat dankend Ja gesagt zum Landeszuschuss in Höhe von 180  000 Euro für die ökologische Sanierung des oberen Maasgrundweihers. Nun muss sie auch Ja sagen zur Sanierung der Uferbefestigung, um das Gesamtkonzept für den beliebten Naherholungsort nicht zu gefährden. Und dafür die Kosten selbst übernehmen, inklusive des Anteils an der ökologischen Aufbaukur für das Gewässer in Höhe von rund 320 000 Euro. Am Mittwochabend wurde darüber im Bau- und Umweltausschuss diskutiert, am heutigen Donnerstag muss der Haupt- und Finanzausschuss die Mittel dafür freigeben, am 26. März soll die Stadtverordnetenversammlung das Gesamtpaket beschließen.

Schwimminseln als Kläranlagen

Sollte das Parlament grünes Licht geben, könnte die Operation am offenen Weiher im Herbst in die entscheidende Phase gehen. Dann muss das Wasser abgelassen und der Weihergrund entschlammt werden. Dann müssten die Uferränder des Weihers und der Insel mit Steinschüttungen und Xylitwalzen gestaltet und gesichert werden, um möglichst viele Nährstoffe zu binden, zurückzuhalten und umzusetzen. Außerdem sollen im Uferbereich „ökologisch aktive Zonen“ geschaffen werden, schwimmende Pflanzinseln sollen wie Wasserkläranlagen arbeiten. Ab Mitte 2021 könnten sich die Oberurseler und ihre Gäste dann wieder ökologisch wertvoller am seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts sehr geschätzten Maasgrundweiher tummeln.

Um die Kosten für die Stadt zu drücken, schlägt die Verwaltung nun vor, auf jeglichen Luxus bei der Neugestaltung des Uferbereichs zu verzichten. „Beschränkung auf das wesentlich Notwendige“ ist laut Erstem Stadtrat und Umweltdezernent Christof Fink die Devise, Sparen, wo Sparen ohne Qualitätsverlust möglich ist. Das betrifft die einst geplanten beiden Besucherstege. Dass der gewünschte Steg im „Eingangsbereich“ zum Weiher nahe der Wohnbebauung wegfallen wird, deutete sich schon an, als Staatssekretär Oliver Conz im Januar den Förderbescheid übergab. Nun ist auch klar, dass im Einvernehmen mit den Betroffenen auf den Steg für die Modellbootkapitäne auf der gegenüberliegenden Seite verzichtet werden soll. Er sei nicht dringend notwendig, die bisherigen Treppenstufen tun es auch, heißt es. Keine Einschränkung werde es auch für das legendäre Fischerstechen im Rahmen des Kulturprogramms „Orscheler Sommer“ geben, beruhigt Christof Fink besorgte Anhänger dieses Kultereignisses.



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