Ortsbeirat Oberstedten gegen unsinnige Einbahnstraßen

Oberursel (ow). „Verkehrspolitik muss vor allen Dingen den Anwohnern dienen“, diese Meinung vertreten SPD und CDU im Ortsbeirat Oberstedten und lehnen deshalb das Konzept des Magistrats für eine Einbahnstraßenregelung für Friedrichstraße und Weinbergstraße ab. Es war vom Magistrat und von der Verkehrsplanung erstellt worden aufgrund der projektierten dringend erforderlichen grundhaften Sanierung der beiden Straßen. Der Auffassung von SPD und CDU hätten sich nun auch OBG und Grüne mit eigener Begründung angeschlossen, während die FDP sich für mehrere Lösungen offen zeige, berichtet die stellvertretende Ortsvorsteherin Jutta Niesel-Heinrichs.

Die SPD hatte schon bei der Ortsbeiratssitzung im Februar ihre starken Bedenken zur vorgesehenen Einbahnstraßenregelung sowie zu den dann wegfallenden Parkplätzen zu Protokoll gegeben. Bis zum 8. März hatte der Ortsbeirat Zeit, eine schriftliche Stellungnahme zu den Plänen des Magistrats abzugeben, und die Ablehnung einer Einbahnstraßenregelung und der Reduzierung der Zahl der Parkplätze fiel deutlich aus. Vor einer Neugestaltung beider Straßen möchte der Ortsbeirat auf jeden Fall eine Bürgerbeteiligung durch den Magistrat und die Verkehrsbehörde durchgeführt sehen.

Bekanntermaßen sind beide Straßen stark durch den Stadtbusverkehr beansprucht. In der sehr engen Friedrichstraße ist Begegnungsverkehr deshalb schwierig, und die Straßenschäden in der Weinbergstraße sind seit Jahren unübersehbar. Eine grundhafte Sanierung der genannten Straßen ist zwingend geboten. Dabei müssen auch die Bürgersteige ertüchtigt werden, und es bietet sich an, die Parksituation so zu gestalten, dass alle Verkehrsteilnehmer zu ihrem Recht kommen. Damit sind auch SPD und CDU einverstanden, sehen aber in einer Ausweisung der beiden Straßen als Einbahnstraßen keine vernünftige Lösung, insbesondere weil dadurch die Friedrichstraße mit mehr Verkehr belastet und annähernd die Hälfte aller Parkplätze in der Weinbergstraße wegfallen würde.

SPD und CDU im Ortsbeirat Oberstedten fordern deshalb vom Magistrat, im Interesse der Anwohner und zur Vermeidung zusätzlicher Verkehre Friedrichstraße und Weinbergstraße nicht als Einbahnstraßen auszuweisen, bei der Neugestaltung der Straßen die Zahl der bisherigen Parkplätze für die Anwohner weitestgehend zu erhalten und das gute Miteinander von Stadtbus und fließendem Verkehr, parkenden Autos und Fußgängern durch andere Maßnahmen als durch Einbahnstraßen zu erreichen. Bei der Sanierung seien auch die Bürgersteige in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen, auf nicht benötigte neue Radabstellflächen sei zu verzichten und auf den hierfür im Plan vorgesehenen Flächen seien die Anwohnerparkplätze zu erhalten. Darüber hinaus müsse bei der Sanierung vorhandenes Straßengrün geschützt und gegebenenfalls neues angepflanzt werden. Die Stadt habe den Umbau der Haltestelle Linde so vorzunehmen, dass dem Verkehrskonzept Weinbergstraße/ Friedrichstraße nicht im Sinne einer Einbahnstraßenregelung vorgegriffen wird. Vor der Fortsetzung der Planung im Mai sei eine Bürgerbeteiligung in den betroffenen Straßen zusammen mit dem Ortbeirat Oberstedten durchzuführen und die grundhafte Sanierung der Weinbergstraße und der Friedrichstraße sei zügig umzusetzen.



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