Osterjubel kehrt nach 40 Jahren an seinen Ausgangsort zurück

Die ersten Ostereier für den Osterjubel sind fertig. Petra Ruppel, Barbara Semeras und Elfriede Friedrich (v. l.) begutachten die ersten Ergebnisse. Foto: sem

Oberursel (sem). Eine traditionsreiche Veranstaltung feiert dieses Jahr Jubiläum: der Osterjubel. Vor 40 Jahren in der Pfarrgemeinde St. Ursula und nach der Zusammenlegung der katholischen Gemeinden Oberursels in Liebfrauen gefeiert, findet die Veranstaltung wieder dort statt, wo sie ihren Ursprung hat.

1979 wollte die Katholische junge Gemeinde (KjG) St. Ursula „den Leuten einfach eine Freude bereiten. Die Idee war, ihnen nach dem Gottesdienst etwas auf den Weg zu geben“, berichtet Mitinitiatorin Barbara Semeras. Die jungen Leute entschieden sich für selbstgefärbte Ostereier, die sie nach der Messe in der Osternacht verteilen konnten. „Parallel organisierte der Jugendausschuss den Osterjubel, um die Osterfreude mit raus zu tragen.“ Im Lauf der Zeit hat das Färben der Eier der Kreis junger Familien übernommen. Traditionsgemäß treffen sich die meisten Mitglieder an Gründonnerstag, um die vielen Ostereier einzufärben. Doch wann der Kreis die Aufgabe übernommen hat, können Elfride Friedrich, Petra Ruppel sowie Semeras nicht sagen. Immerhin existiert der Kreis auch schon 35 Jahre − also ein weiteres Jubiläum. Ruppel meint: „Da waren die Kinder noch klein.“ Doch die Anfänge und einige Ereignisse sind noch in guter Erinnerung. „Ich war gar nicht auf das Ausmaß gefasst“, erzählt Friedrich. „An dem Abend wurde mein Kühlschrank geplündert und an Karfreitag war nichts da.“ Darüber muss sie heute noch herzhaft lachen.

Das Ausmaß an dem Abend gründete im Färben von 360 Eiern. Die Masse an Eiern lässt sich am besten mit Naturfarben bewältigen. Ruppel erklärt: „ Wir haben die Farben ausgetestet.“ Und Friedrich hierzu: „Die künstlichen Farben waren irgendwann ausgelaugt.“ „Wir haben etliches ausprobiert“, meint Semeras. „Einiges ist dabei auch schiefgegangen“, schmunzelt Ruppel. ein Versuch ist dabei besonders im Gedächtnis geblieben: „Einmal haben wir versucht, mit Spinat zu färben“, berichtet Friedrich. „Aber der Spinat wickelte sich um die Eier und isolierte sie. Wir haben das nicht gemerkt. Erst als sich jemand auf die Hosentasche schlug und ihm der Eidotter das Hosenbein runterlief.“

Aber nicht nur die Färbemethode hat sich im Laufe der Zeit verändert, sondern auch der Osterjubel. Als der Pastorale Raum Oberursel/Steinbach entstand, „wurde die Osternacht von St. Ursula nach Liebfrauen verlegt“, so Friedrich. Seither werden nur noch 160 Ostereier gefärbt, 100 davon für den Osterjubel. An den Türen werden keine mehr verteilt. Beim anschließenden Osterjubel „wurden früher Lieder gesungen. An einem der ersten Abende hatten wir sogar eine Band“, erinnert sich Semeras. Nach dem Ortswechsel nach Liebfrauen fehlt zwar die musikalische Komponente, dafür ist die Zahl der Beteiligten gewachsen. „St. Aureus und Justina hat es übernommen, Osterbrote zu backen. Es ist eine Gruppe von Frauen, die sich darum kümmert“, erläutert Friedrich. Üblicherweise kümmert sich Liebfrauen um die Räumlichkeiten, was dieses Mal nicht nötig ist. Wegen Renovierungsarbeiten in der Liebfrauenkirche, findet die Osternacht in St. Ursula statt. Doch für die anschließende Feier übernimmt Liebfrauen wie sonst auch das Organisieren der Getränke.

So ist der Osterjubel in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Die Freude darüber ist groß, dass er im Jubiläumsjahr wieder im Pfarrer-Hartmann-Haus stattfinden wird.

!Am Samstag, 20. April, wird um 21.30 Uhr die Osternacht in der St.-Ursula-Kirche gefeiert. Im Anschluss daran findet der Osterjubel im Pfarrer-Hartmann-Haus, Altkönigstraße 26, statt.



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