Passt hier noch ein Radweg hin?

Das Thema Radweg im Norden beschäftigt den Ortsbeirat schon länger. Foto: gt

Oberursel (gt). Die Frage eines Fahrradwegs in der Hohemarkstraße ab dem Eichwäldchenweg hat vorige Woche wieder einmal den Ortsbeirat Nord beschäftigt. Ortsvorsteher Heinz-Jürgen Quooß nutzte einen Hinweis in einer Mitteilung des Magistrats auf eine Empfehlung der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), um das Thema anzusprechen.

Die Empfehlung lautet: „An Engstellen sind Radverkehrsführungen nach ERA-Standard zu priorisieren und bei Bedarf Einschränkungen für den Kraftfahrzeugverkehr umzusetzen.“ Dazu gehörten „Ummarkierungen von Fahrstreifen zu Radfahrstreifen“. Quooß fragte, ob dies ab Edeka möglich sei. Erster Stadtrat Christof Fink zeigte sich überrascht von diesem Vorschlag und erklärte, dass dies eine Verengung der Hohemarkstraße bedeuten würde, wenn man einen Fahrstreifen zu einem Radweg umfunktionieren würde. Als Alternative schlug Quooß einen „Pop-up-Fahrradweg“ vor, ähnlich wie er seit einiger Zeit am Borkenberg vorhanden ist: eine Radwegmarkierung ohne Schutzstreifen. Fink merkte an, dass diese Lösung in der Hohemarkstraße kaum eine Änderung bedeuten würde. Da beim Überholen von Radfahrern ein Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden muss und teilweise in diesem Bereich ein komplettes Überholverbot gilt, würde man durch die Markierung unter Umständen die Situation verschlechtern, da manche Autofahrer glauben könnten, aufgrund der Markierung den Abstand nicht einhalten zu müssen.

Die Meinungen zu diesem Thema gehen online auseinander. Während Fink für seine Argumentation zum Teil Lob im Oberurseler Forum erhielt, schlug ein Bürger im Netz eine radikalere Lösung vor: „Ich würde eine Einbahnstraße daraus machen und die Straße halb-halb aufteilen, dann könnte man endlich in Ruhe Fahrrad fahren, ohne Probleme mit den Autofahren zu bekommen.“

„Sinnvoller ist die Führung des Fahrradwegs durch das Rosengärtchen, wo heute schon viele Radfahrer lang fahren“, meint hingegen die Klimaliste Oberursel, die sich auf Instagramgeäußert hat. Sie fährt fort: „Dieser Weg ist sicherer. Ein neuer Radweg in der Hohemarkstraße würde die Situation sogar noch verschlechtern, weil es enger und somit gefährlicher würde. Die Führung durch das Rosengärtchen würde zudem das Radfahren für die dortigen Bewohner attraktiver machen. Wichtig ist aber eine räumliche Trennung von Straße und Radweg, da sonst wie in der unteren Hohemarkstraße viele Personen- und Lastwagenfahrer den Radweg als Überholstreifen nutzen.“



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