Protest für Verkehrswende

Ein gutes Dutzend Menschen nimmt an der Mahnwache der „Parents for Future“an der Friedenseiche in der Adenauerallee teil. Foto: Beck

Oberursel (ow). Stürmisch-kaltes Wetter war am Freitagnachmittag für mehr als ein Dutzend Aktivisten kein Grund, zu Hause zu bleiben. Warm eingepackt und mit einem Lächeln unter den Masken hatten sie einen kleinen Infostand vor der Friedenseiche in der Adenauerallee aufgebaut. „Wald statt Asphalt – keine A49“ war auf den selbst erstellten Transparenten zu lesen. Es handelte sich um eine gemeinsame Veranstaltung ehrenamtlicher Umweltschützer der „Danni AG“, benannt nach dem Dannenröder Wald bei Homberg Ohm des Netzwerks „Parents for Future“ vom Bündnis „Wald statt Asphalt“ sowie von Extinction Rebellion (Rebellion gegen das Aussterben).

Die Aktion richtet sich gegen eine fortgesetzt umweltzerstörerische Verkehrspolitik. „Kaum jemand weiß, dass im Bundesverkehrswegeplan noch rund 850 Kilometer Aus- und Neubau von Autobahnen vorgesehen sind. Es geht also um weit mehr als um den Weiterbau der A49 durch wertvolle Biotope und Trinkwasser-Schutzgebiete,“ erklärt ein Aktivist von Extinction Rebellion. „Eine echte Verkehrswende, wie wir sie zur Vermeidung der Klimakrise dringend brauchen, sieht anders aus“.

Die „Danni AG“ weist auf Alternativen für den Weiterbau der A49 hin. So läuft derzeit eine Petition an den Deutschen Bundestag, statt einer 30 Kilometer langen Autobahntrasse eine vorhandene Bundesstraße auf zehn Kilometern Länge auszubauen. Das sei günstiger und eindeutig umweltschonender. „Auch hier vor der Haustür soll das Autobahnnetz noch durch eine Verbreiterung der A5 zwischen Friedberg und dem Eschborner Dreieck anwachsen. Dabei muss das Ziel einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik eine deutliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sein,“ erklärt der Aktivist weiter.

Die Oberurseler „Parents for Future“ beteiligen sich mit ihrer Mahnwache an dem sogenannten „Danni-Kalender 7 mal 7 = keine A49“. Angelika Bouton erläutert: „Das ist eine Aktion, bei der an 49 Tagen und 49 Orten in ganz Deutschland solidarische Aktionen zum Dannenröder Forst sowie zum Klimaschutz und zur Verkehrswende stattfinden. Jeder kann mitmachen. Heute bei unserer Aktion konnten Kinder Buntstiftbilder zum Thema Wald malen, die am 21. März im Dannenröder Wald aufgehängt werden zum internationalen Tag des Waldes.“ Sie ruft dazu auf, die Bundestagsabgeordneten per Brief auf die Alternativen zum Autobahnbau hinzuweisen. Informationen dazu findet man im Internet unter www.danni-lebt.de.

!Wer das Anliegen des Bündnisses unterstützen möchte, hat dazu am Freitag, 19. März, Gelegenheit. In der Vorstadt, Ecke Kumeliusstraße, findet von 10 bis 15 Uhr eine Mahnwache der Parents for Future anlässlich des nächsten globalen Aktionstags von Fridays for Future statt.



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