Rabiate Schlussphase mit zahlreichen Zeitstrafen

Oberursel (js). Die Oberliga-Handballerinnen liegen nach der Hälfte der Abstiegsrunde im Soll. Weiterhin ungeschlagen mit drei Siegen und einem Unentschieden nach dem jüngsten 25:22 gegen HSG Wettenberg am Sonntag hat sich die Mannschaft von Trainer Florian Crasnaru eine gute Ausgangsposition im Achter-Feld erarbeitet und zuletzt auch verdient erkämpft. Zweiter Platz mit den wenigsten Minuspunkten, doch geklärt ist die Lage noch lange nicht, denn es könnte sein, dass bis zu fünf Mannschaften in den sauren Apfel des Abstiegs beißen müssen. Das Gerangel um den Verbleib in der Klasse könnte bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Da kommt es dann zum Rückspiel in Wettenberg, das Team aus dem Gießener Vorort wird nach dem „Vorspiel“ am Sonntag mächtig auf Revanche sinnen.

Zum Glück verlief nicht das ganze Spiel so wie die letzten zehn Minuten dieser hart umkämpften Partie. Abstiegskampf pur mit zahlreichen Grenzüberschreitungen, unschön anzusehen, normales im Hallenhandball körperbetontes Spiel sieht anders aus, spielerische Klasse blieb fast gänzlich auf der Strecke. Mitverantwortung dafür trugen, das darf man bei dieser Partie getrost sagen, die Referees, die jegliche Kontrolle über das Spielgeschehen und einige Aktionen am Tisch der Sekretäre vermissen ließen, untereinander bisweilen nicht einig waren und keine Souveränität ausstrahlten. Das Schiedsrichter-Gespann hatte längst eine klare Linie verloren, zweifelhafte Entscheidungen auf beiden Seiten brachten das Ensemble auf dem Spielfeld und das Publikum gleichermaßen zum Kochen. Das Spielfeld ausgedünnt durch zahlreiche Zeitstrafen, trotzdem kam es in der überhitzten Halle zu teils rüden Fouls, Wettenberg stand kurzfristig nur zu dritt auf dem Spielfeld, Oberursel mit vier Akteurinnen.

Dass Wettenberg, ebenfalls mit dem Rücken zur Wand im Abstiegskampf, hier keinen Zentimeter Raum ohne Kampf abgeben würde, hatte sich früh gezeigt, und erst recht, als die TSGO erstmals kurz vor der Pause mit fünf Toren (15:10) in Führung ging. Da schwante den Experten schon, dass die Messe noch längst nicht gelesen war, Wettenberg würde sich bis zum Schluss wehren und war beim nur noch hauchdünnen 22:21 für Oberursel fünf Minuten vor dem Abpfiff der Wende nahe. Dann folgten vier Zeitstrafen für den Gast, die Routiniers Viktoria Heilmann und Jana Sellner blieben bei Sieben-Meter-Würfen cool, und Annika Sauer sorgte für die Entscheidung in einem Spiel, über das man nach dem fälligen Cool-Down aller Beteiligten noch kräftig diskutieren konnte.

Mit dabei auf dem Feld die über die gesamte Spielzeit sehr starke Torfrau Alicia Zeiler, Viktoria Heilmann (9/5), Jana Sellner (4/1), Nadine Okrusch (3), Greta Bucher (3), Elise Schumacher (2), Annika Sauer (2), Adrienn Zsigmond (1), Klara Schauer (1), Julia Noetzel, Johanna Haack, Stella Günther und Anouk Hipp.



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