Runge für Bürgerbeteiligung bei Planung des Radschnellwegs

Mit Rouven Kötter spricht Antje Runge in Oberursel über den Radschnellweg. Foto: Runge

Oberursel (ow). Der anstehende Bau des Radschnellwegs durch Oberursel ist ein intensiv diskutiertes Thema. „Die Oberurseler freuen sich mehrheitlich auf das Projekt. Radfahren macht Spaß, ist gesund, schont das Klima und entlastet die anderen Verkehrsträger. Aber es gibt auch Sorgen etwa über den Flächenverbrauch und die Nutzungskonflikte mit weiteren Verkehrsteilnehmern“, so SPD-Bürgermeisterkandidatin Antje Runge. Deshalb hat sie beim Besuch des Erste Beigeordnete und Mobilitätsdezernenten des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, Rouven Kötter, auf das örtliche Konfliktpotenzial hingewiesen, damit auch Alternativstraßen mitbetrachtet werden.

Die Machbarkeitsstudie müsse nun gemeinsam mit künftigen Nutzern und potenziellen Kritikern in die Tat umgesetzt werden, so Runge. Es sei klar, so Kötter, „dass wir bei solchen Projekten Kompromisse eingehen müssen. Wir nehmen die Sorgen und Bedenken ernst und werden sie bei der weiteren Ausführungsplanung berücksichtigen.“ Runge fordert nun ein transparentes Beteiligungsformat im Rahmen der Vorentwurfsplanung. Sie sagt: „Die Stärkung von ÖPNV, Fuß- und Radverkehr, weg vom motorisierten Individualverkehr, ist mein Ziel als Bürgermeisterin. Ich freue mich, dass wir mit Rouven Kötter als zuständigen Ersten Beigeordneten einen offenen Ansprechpartner haben, der sich energisch für eine nachhaltige zukunftsorientierte Verkehrsentwicklung einsetzt. Hier kommt es auf eine gute Kooperation zwischen Oberursel und dem Regionalverband an.“

Ursprünglich wollte die Bürgermeisterkandidatin den Ortstermin in Form eines öffentlichen Spaziergangs oder einer Radtour anbieten, was aufgrund der Corona-Regelungen derzeit ausfallen musste. „Die Pandemie darf nicht zu mangelnder Transparenz führen“, sagt sie. „Der digitale Austausch und regelmäßige Online-Update zum Sachstand inklusive Kostentransparenz sind erforderlich, auch eine Bürgerversammlung zum Radschnellweg sollte online organisiert werden. Die nächsten Arbeitsschritte und die Form der Bürgerbeteiligung müssen von der Stadtverwaltung Oberursel klar definiert werden. Neben dem Radschnellweg geht es bei der Verbesserung der Radstruktur auch darum, dass die Stadt Oberursel die Lückenschlüsse zwischen den Radwegen innerhalb der Stadt schneller vorantreibt. Veranstaltungen wie der Fahrradtag oder Stadtradeln können als Werbeplattform in die Kommunikationsoffensive eingebunden werden.“

Runge und Kötter nutzten das Treffen auch zu einem allgemeinen Austausch zum Thema Mobilität. Kötter hat mit seinem Team beim Regionalverband eine „Mobilitätsstrategie“ für FrankfurtRheinMain erarbeitet. „Die Mobilität der Zukunft muss attraktiv, barrierefrei, emissionsarm und umfeldgerecht sein. Wir brauchen neue Angebote, wie Carsharing, Schnellbuslinien, digital buchbare Zusatzangebote und bessere Radwege und Mobilitätsstationen. Dafür haben wir konkrete Maßnahmen erarbeitet, die wir nun gemeinsam mit unseren Mitgliedskommunen und weiteren Partnern umsetzen wollen“, so Kötter. Dieses Angebot will Runge gern aufnehmen: „Die zunehmenden Möglichkeiten von Home-Office und Digitalisierung werden den Arbeits- und Mobilitätsalltag nachhaltig beeinflussen. Trotzdem wird Mobilität eine der zentralen Herausforderungen sein, der wir uns stellen müssen. Es ist gut, wenn man dabei auf engagierte, fachkundige Partner zugreifen kann.“



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