Im Showdown gegen Hochheim hilft der TSGO nur ein Sieg

TSGO-Torwart Ian Michelson: der 35-Jährige ist eine Stütze seiner Mannschaft. Foto: js

Oberursel (js). Mario Ljubic ist gerne Optimist. Der 49-jährige Trainer der Oberurseler Handballer muss diesen Optimismus seinen Spielern einimpfen, vor allem aber die mentale Stärke, die man braucht, um diesen Optimismus in solides Handeln umzusetzen. Mit ein bisschen mehr als 100 Prozent Energie, denn so viel wird nötig sein, um am Samstag um 17.30 Uhr in der Goldbornhalle zu Wicker gegen den bereits feststehenden Landesliga-Aufsteiger HSG Hochheim/Wicker vor dessen Heimpublikum zu bestehen. Ein laxes Auftreten wie bei der 21:25-Heimniederlage im Hinspiel vor vier Wochen wird Ljubics Team im Showdown am Samstag nicht helfen, dem Traum vom eigenen Aufstieg ein Stückchen näher zu kommen. Nur mit einem Sieg und Platz zwei winkt noch ein Relegationsspiel gegen den Gießener Vizemeister.

„Die Jungs können das“, ist sich Ljubic sicher, auch wenn diese Jungs gerade unter Druck zuletzt reichlich Schwächen gezeigt haben. „Dumme Niederlagen“ am Schwarzbach und in Eddersheim, so heißt es, haben eine makellose Vorrunde regelrecht versaut, vor allem das mentale Debakel bei der MSG Schwarzbach (28:30) im ersten Spiel der Aufstiegsrunde hat die hervorragende Position im Aufstiegskampf erheblich geschwächt. Bei einem Sieg hätte man gelassen ohne Erfolgsdruck nach Wicker fahren können.

Nicht ohne Schwächen aber auch das Rückspiel am Sonntag gegen Schwarzbach, nach komfortabler 15:8-Führung kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurde die Partie fast leichtfertig aus der Hand gegeben. Einmal mehr durch die Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Tor, auch aber durch taktische Fehler auf dem Platz und von der Bank. Die erneut nicht glänzend, aber solide aufspielenden Männer aus Kriftel witterten ihre Chance und nutzten sie reichlich gegen wackelnde Oberurseler. Die satte Führung schrumpfte merklich dahin, die Alarmglocken aber schrillten eher bei den Anhängern auf der Tribüne als bei den Spielern auf dem Platz und beim Führungspersonal auf der Bank. Nach knapp 50 Minuten zeigte die Tafel nur noch drei Tore Vorsprung (26:23), über die letzten Minuten schleppten sich die Jungs von Trainer Ljubic nur mühsam mit jeweils zwei Toren in der Vorlage, ehe ein Doppelschlag von Lennart Müller und Yanik Scheich den 33:29-Sieg perfekt machte.

„Die Jungs können das schaffen“, Ljubic wiederholt es fast wie ein Mantra. Da ist noch die Erinnerung an die beiden Spiele aus der Vorrunde mit den beiden Siegen gegen die TSG Münster, den härtesten Konkurrenten um den zweiten Platz. Spiele mit unbedingtem Siegeswillen in jedem Moment. Sie haben ihn aufblitzen lassen gegen Schwarzbach, der starke Torwart Ian Michelson in der ersten Halbzeit, den Ljubic nach der Pause auf der Bank vergaß, Timo Günther als siebenfacher Vollstrecker, Julian Rummel mit einer genialen Abwehraktion, der junge A-Jugendspieler Achim-Menelik Baxmeyer mit intelligentem Spiel und Zug zum Tor. Alle zusammen über die komplette Spielzeit, dann könnte es reichen am Samstag in der Goldbornhalle.

Es spielten: Michelson, Witzel (Tor), Günther (7), Scheich (7), Walz (6/2), Hentschel (4), Rummel (3), Müller (2), Baxmeyer (2), Dießner (1), Mertzlin (1), Gogolin, Schmidt.



X