Sicherheit der Schüler im Fokus der Radverkehrsplanung

Treffpunkt Bahnhof: Hier wächst die Zahl der überdachten Abstellplätze von Jahr zu Jahr, hier werden immer mehr benötigt, zu finden sind sie inzwischen auf beiden Seiten der Gleisanlagen. Ein Beleg für die Verkehrsplaner, dass das Mobilitätskonzept Früchte trägt. Foto: js

Oberursel (js). Das Projekt „Fahrradstraße“ über eine Nord-Süd-Achse parallel zur Hauptverkehrsader Hohemarkstraße zu den weiterführenden Schulen Gymnasium Oberursel, Hochtaunusschule und Erich-Kästner-Schule hat bei der Radverkehrsplanung hohe Priorität. Hunderte Schüler nutzen täglich unterschiedliche Wegeverbindungen, um vom Norden der Stadt zu den Schulzentren zwischen Liebfrauenstraße, Bleibiskopfstraße und Karl-Hermann-Flach-Straße am Rande des Gewerbegebiets Drei Hasen zu gelangen. Ihre Sicherheit steht im Fokus der Radverkehrsplaner, jede „Verbesserung der Sicherheit ist gut“, so Frank Böhme für die Grünen im Stadtparlament. Die Fraktion der Grünen stimmte daher bei der Diskussion über das „Radverkehrskonzept 2025“ auch für eine Variantenprüfung in dieser Sache. Gegen die Stimmen der AfD und Teilen der OBG nahmen die Stadtverordneten den Stand der Dinge zur Kenntnis und stimmten den geplanten weiteren Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs in der Stadt zu.

Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche 2019 wurde im Streckenabschnitt zwischen der Erich-Ollenhauer-Straße über die Herzbergstraße bis zur Zeppelinstraße mit dem Gymnasium eine offizielle Fahrradstraße für einen begrenzten Zeitraum eingerichtet. Die Reaktionen darauf waren überwiegend positiv. Vor einer finalen Entscheidung über die Verwirklichung sollen jetzt noch alternative Varianten geprüft werden, etwa über eine östlich verschobene Achse mit den Straßen An der Billwiese und Bleibiskopfstraße, die ebenfalls direkt zu den Schulzentren führen. Eine weitere Variante stünde im Zusammenhang mit einem angedachten „Quartierskonzept Süd“. Für die Untersuchung der Alternativen warb Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Christof Fink.

In der Vorlage zum Beschluss über das Radverkehrskonzept 2025 hatte Fink die in 2019 abgearbeiteten Maßnahmen erläutert, etwa die Einrichtung von knapp 40 überdachten Fahrradabstellplätzen an den beiden S-Bahnhöfen in Oberursel und Weißkirchen/Steinbach sowie von zehn Fahrradboxen an der U-Bahn-Station Bommersheim.

Vorzeigeprojekt im vergangenen Jahr war der Bau der Geh- und Radwegverbindung zwischen Feldbergstraße und Zeppelinstraße entlang der Nassauer Straße. Knappe 250 Meter, sechs Meter breit und so beeindruckend, dass zur offiziellen Eröffnung auch Verkehrsminister Tarek Al-Wazir aus Wiesbaden anreiste. Ein Beispiel auch dafür, warum die zeitnahe Umsetzung angedachter und beschlossener Maßnahmen manchmal schwierig ist, muss und will die Stadt doch Ansprüche auf Fördergelder nutzen.

Beim Vorzeigeprojekt musste die Stadt am Ende 100 000 Euro der Gesamtkosten von 290 000 Euro übernehmen, der Rest kam aus Landesfördertöpfen. Für die Radabstellanlagen waren bei Gesamtkosten von 78 000 Euro rund 20 000 Euro fällig.



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