Stadtradler peilen 130 000 Kilometer an

Christof Fink sammelt die Car-Sharing-Kundenkarte von Frank Böhme sowie die Autoschlüssel von Ursula Burchard und Antje Runge ein.     Foto: js

 

Von Jürgen Streicher

Oberursel. Da geht noch mehr, lautet die Devise beim Blick auf die Ergebnisse vom vergangenen Jahr. Exakte 125 839 Kilometer sind die Oberurseler „Stadtradler“ da binnen knapp drei Wochen geradelt, um zum Klimaschutz beizutragen und die Stadtluft von überflüssiger COhat für die Vermeidung von 18 Tonnen CO

Die knapp 126 000 Radkilometer sind das Maß, „wir haben eine große Aufgabe zu erfüllen“, sagt Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent Christof Fink, der sich jedes Jahr bei den Stadtradlern einreiht, weil er ohnehin immer mit dem Rad unterwegs ist. Am Sonntag hat das Kilometerzählen für bisher 148 registrierte Stadtradler begonnen, am Montagvormittag um kurz vor halb acht standen schon 3911 Kilometer zu Buche. Beim Jubiläumsradeln – Oberursel ist zum zehnten Mal beim deutschlandweiten Klima-Bündnis-Wettbewerb dabei – ist ein neuer Kilometerrekord das Ziel.

Beim Stadtradeln geht es um den Spaß am Fahrradfahren, aber vor allem auch darum, das Bewusstsein für das Fahrrad als mögliches Alltagsverkehrsmittel zu schärfen. Und möglichst viele Menschen zum Umsteigen zu bewegen.

Bei Frank Böhme ist das längst gelungen, der Stadtverordnete der Grünen ist fast ausschließlich mit dem Rad unterwegs. Auf dem Weg zur Arbeit und zurück, privat zum Einkaufen und mit der Familie, Böhme fährt Rad, auch wenn die Familienfeier ausgerechnet in der Zeit des Stadtradelns in Braunfels stattfindet. Zum zweiten Mal ist er in diesen Tagen einer von diesmal drei „Stadtradler-Stars“, die das Auto die kompletten drei Wochen stehen lassen und sozusagen als Vorradler mit klarem Bekenntnis ihre Autoschlüssel dem Verkehrsdezernenten zur Aufbewahrung übergeben. Bei Frank Böhme ist es die Car-Sharing-Kundenkarte, bei den Mitstreiterinnen Ursula Burchard aus dem Ortsbeirat Weißkirchen (OBG) und Bürgermeisterin-Kandidatin Antje Runge (SPD) tatsächlich der Autoschlüssel. Auch den Arbeitsplatz im Frankfurter Gallus-Viertel will Runge täglich mit dem E-Bike anvisieren.

Frontmann Fink, der auch schon mal Stadtradler-Star war, und die aktuellen Stars auf dem Fahrrad sollen als Motivatoren öffentlichkeitswirksam für die Aktion werben. Bei bis Montagfrüh 148 Startern ist das angekommen, sieben von 45 Stadtverordneten waren da bereits registriert, 38 Teams angemeldet, die kräftig in die Pedale treten wollen. In den Schulen ist das Projekt in den vergangenen Jahren stets gut angekommen, beim Schulradeln stellten zuletzt die Grundschulen aus Weißkirchen und Bommersheim die stärksten Teams in Hessen. Auf große gemeinsame Touren soll allerdings in diesem Jahr coronabedingt verzichtet werden.

Ein Einstieg in das große Stadtradler-Team der Klimaschützer ist jederzeit möglich, Einzelfahrer und Teams können sich im Internet unter www.stadtradeln.de/registrieren eintragen und zur Verbesserung der Gesamtbilanz beitragen. Die Stadtradeln-App erlaubt exakte Kilometereintragungen, die Radkilometer können dabei von Hand eingegeben oder via GPS-Funktion aufgezeichnet werden. Das Stadtradeln 2020 läuft bis zum 19. September. Verkehrsdezernent Fink: „Es gilt, die 125 839 gefahrenen Kilometer zu überbieten!“



X