Stadtwerke übernehmen mehrheitlich Stromnetz der Stadt

Tobias Zimmermann, Dr. Markus Coenen, Thomas Fösel, Antje Runge, Ulrike Lindemann und Julia Antoni (v. l.) unterzeichnen den Vertrag. Foto: Stadt Oberursel

Oberursel (ow). Eine wichtige strategische Weichenstellung für die Stadtwerke Oberursel: Das Unternehmen ist mit der Syna, ein Tochterunternehmen der Süwag, eine strategische Partnerschaft eingegangen. Die beiden Unternehmen haben für den Betrieb des Stromnetzes in Oberursel die gemeinsame Netzgesellschaft Netzdienste Oberursel gegründet. Sie hat bereits zum 1. Oktober ihre Arbeit aufgenommen.

Das Stromnetz in Oberursel erstreckt sich über etwa 136 Kilometer in der Mittel- und etwa 405 Kilometer in der Niederspannung. Insgesamt 166 Transformatorenstationen verteilen den Strom an die Endnutzer. Die Stromverteilnetze im Stadtgebiet sind nun im Eigentum der Netzdienste Oberursel. Die Stadtwerke Oberursel sind mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter der neu gegründeten Stromnetzgesellschaft. Mit dem operativen Netzbetrieb hat die Netzdienste Oberursel die Syna beauftragt. Damit erweitern die Stadtwerke ihren Geschäftsbereich um den Bereich der Stromnetze.

„Mit dieser Partnerschaft sichern wir eine stabile Stromversorgung für Oberursel und stellen uns gut gerüstet den zukünftigen Herausforderungen. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu unserem gemeinsamen Ziel, die Energiewende in Oberursel voranzutreiben. Dazu gehören zum einen die Transformation hin zu mehr Elektromobilität, aber auch die Förderung von Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, erklärt Bürgermeisterin und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Antje Runge. „Die Stadtwerke Oberursel investieren damit in die Kooperation mit der Süwag sowie in den Erhalt und Ausbau des Netzes. Nur so kann die Energiewende auf regionaler Ebene gelingen, denn mit zunehmenden Photovoltaik-Anlagen und einer größeren Ladeinfrastruktur für E-Mobilität bedarf es auch eines stabilen und erweiterten Stromnetzes“, sagte Julia Antoni, Geschäftsführerin des Stadtwerke-Konzerns, bei der Unterzeichnung des Vertrags und fuhr fort: „Wir werden sukzessive eigene Kompetenzen im Bereich der Stromnetzinfrastruktur aufbauen, unter anderem durch Ausbildung in diesem Bereich, sodass in fünf Jahren erstmals eine eigene Wertschöpfung im Bereich des Stromnetzes erfolgen wird.“

Süwag-Vorstand Dr. Markus Coenen erklärte: „Oberursel ist unsere zweitgrößte Kommune. Wir versorgen hier mehr als 50 000 Einwohner mit Strom. Die gemeinsame Netzgesellschaft unserer Netztochter Syna mit den Stadtwerken hat für uns daher eine herausragende Bedeutung, und wir sind stolz, weiterhin für die Stadt und ihre Menschen tätig sein zu dürfen.“

Die Netzgesellschaft startete ihre operative Arbeit Anfang des Monats. In den nächsten Wochen werden mit der ersten Gesellschafterversammlung weitere wichtige Entscheidungen getroffen. So werden insbesondere der Wirtschaftsplan für das Rumpfgeschäftsjahr 2022 und die Investitionsschwerpunkte für die Folgejahre beschlossen. Die Geschäftsführung für die Netzgesellschaft teilen sich zukünftig Ulrike Lindemann, kaufmännische Leiterin der Stadtwerke Oberursel, und Thomas Fösel, Prokurist und Standortleiter bei der Syna.



X