Wo der Streuselkuchen noch vor dem flüssigen Gold schmeckt

Die Feuerwehrhalle bietet den Kerbbesuchern bei strömendem Regen ein Dach über dem Kopf. Den guten Gesprächen tut das Wetter keinen Abbruch.Foto: ne

Oberursel (ne). „Jetzt nicht mehr aufstehen und alle festhalten, es geht los“, hallt die Stimme des Ansagers vom Kettenkarussell durch die Lautsprecher. In der Luft liegt der süße Duft, der vom Crêpes-Stand herüberweht und mischt sich mit dem des Süßwarenwagens. Nur ein paar Meter weiter gibt es dagegen herzhafte Köstlichkeiten vom Grill. An Bierzeltgarnituren in der geöffneten Halle der Feuerwehr Weißkirchen sitzen die Kerbbesucher und lassen sich vor dem Bieranstich noch den Streuselkuchen schmecken. „Guten Tag, willkommen auf der Kerb, möchten Sie etwas bestellen?“, werden die Neuankömmlinge von den Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr, lächelnd und mit Tablett in der Hand, begrüßt.

Eröffnet wurde die Weißkirchener Kerb bereits am Freitag mit dem traditionellen Bieranstich und einem Live-Musik-Auftritt der Band „Die Filsbacher XXL“ am Abend. Auf den Biersanstich, der zwei Stunden nach Kerbbeginn stattfand, warteten schon viele Besucher. Doch bevor es endlich darum ging, mit so wenig Schlägen wie möglich den hölzernen Zapfhahn mit dem Hammer einzuschlagen, begrüßte der Vorstand der Feuerwehr die Gäste persönlich und sprach über die Veränderungen der vergangenen Jahre. Dazu gehört beispielsweise auch, dass die Wehr auf Nachhaltigkeit setzt und versucht, so viel Plastikmüll wie möglich zu vermeiden. Dies setzt sie ganz pragmatisch auch bei der Kerb um. „Das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns eine große Rolle“, so Wehrführer Andreas Henzler. „Wir werden bei der Essens- und Getränkeausgabe kein Plastik gebrauchen und stattdessen Holzbesteck ausgeben.“ Lediglich Restbestände, wie die Plastikstrohhalme, die am Abend zuvor ausgegeben worden waren, würden noch aufgebraucht, so Henzler.

Schließlich ging es dann zur Sache. Nach nur wenigen Schlägen gelang das Werk und die Menge jubelte, als das „flüssige Gold“ ins Glas floss.

Coronabedingt konnte die Feuerwehr die Kerb drei Jahre lang nicht ausrichten. Die Hygienevorschriften einzuhalten und die Genesenen-, Impf- und Testnachweise zu kontrollieren, was in Pandemiezeiten ein Muss gewesen wäre, hätte sich als eine zu komplexe Aufgabe für die freiwilligen Helfer der Wehr erwiesen. Umso mehr freuten sich die Gäste darüber, nun wieder zum gemeinsamen Feiern in der Feuerwehrhalle zusammenkommen zu können.



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