„Szenenwechsel“ in der Orscheler Theaterlandschaft

Den Amateurdarstellern ist die Freude daran anzusehen, dass das Theater mit dem Verein Szenenwechsel weitergeht. Vorsitzende Anna Altheim (3. v. r.) steht mit ihrer Stellvertreterin Julia Semeras (2. v. r.) und Schatzmeisterin Margit Altheim (5. v. r.) an der Spitze. Foto: sem

Oberursel (sem). „Damit ist der Verein gegründet“, verkündet Versammlungsleiter Ulf Brossmann. Die Versammelten applaudieren und stoßen auf diesen wichtigen Moment mit Wasser − für alles andere ist es an diesem Abend zu heiß − an.

Es war ein Schock für die Mitglieder und vielen Fans der Neuen Bühne Oberursel, als sich Leiterin und Regisseurin Christel Popadiuk Anfang des Jahres aus persönlichen Gründen von der Theaterwelt verabschiedete. Nachdem der erste Schrecken überwunden war, wurde überlegt: Was nun? Der Zuspruch von Freunden der ehemaligen Neuen Bühne Oberursel war enorm: „Macht weiter!“ lautete der Grundtenor. Darin waren sich auch alle aktiven Schauspieler einig. The show must go on!

So laufen seit Ende April die Vorbereitungen zur Gründung eines Vereins auf Hochtouren. Denn die Zeit drängt. Eine Theaterproduktion braucht seine Zeit und das Ensemble will bereits im kommenden Frühjahr wieder auf der Bühne stehen. Die neue Gruppe sollte allerdings ein Verein sein, „um alles auf mehrere Schultern zu verteilen“, meint die frisch gewählte Vereinsvorsitzende Anna Altheim. Wie schon bei der Neuen Bühne Oberursel sind die geplanten Aufführungen verbunden mit viel Arbeit und zahlreichen Aufgaben. Des Weiteren zeigten sich besonders in den vergangenen Jahren Talente und Stärken der einzelnen Personen, sodass die Möglichkeiten zunehmen. So halfen etwa Brossmanns Erfahrungen bei der Erstellung der Vereinssatzung.

Diese Satzung wird von den neun Gründungsmitgliedern einstimmig angenommen. Einig ist man sich auch bei den Wahlen des Vorstands: Altheim wird erste Vorsitzende, Julia Semeras stellvertretende Vorsitzende und Margit Altheim erhält das Amt der Schatzmeisterin. Alle drei nehmen die Wahl an. „Und danken für das Vertrauen“, wirft Beppo Bachfischer, ebenfalls Gründungsmitglied, lachend ein. Humorvoll geht es bei der Versammlung zu. Dennoch ist der Ablauf gekonnt und zügig. Hierfür bedankt sich Altheim bei allen im Anschluss und fügt an: „Ich freue mich auf unsere erste Produktion.“ Sie arbeitet bereits am ersten Stück.

Selbstverständlich liegt der Schwerpunkt von Szenenwechsel auf dem Mundart-Theater. Auch wird es wieder viel zu lachen geben, denn die erste Produktion wird, wie könnte es auch anders sein, eine Komödie. Über den Inhalt hängt Szenenwechsel jedoch vorerst den Vorhang des Schweigens. Schließlich steht das Theaterteam ganz am Anfang. Nur so viel: Es wird einige Änderungen und Überraschungen geben.

Eins wird aber jetzt schon verraten. Fans der ehemaligen Neuen Bühne Oberursel wird es freuen, zu hören, dass Szenenwechsel dank Hoteldirektor Frank Metlicar weiterhin die Zuschauer beim Dinner-Theater im Rilano Hotel unterhalten wird. Und auch die Frage „Spielt Ihr endlich wieder beim Steden?“ kann wohl mit „Ja“ beantwortet werden. Die Geschäftsführer vom Alt Orschel, Florian und Valentin Steden, sind gegenüber einem Auftritt von Szenenwechsel in ihrem Hof nicht abgeneigt.

Bis dahin ist für Szenenwechsel noch viel zu tun: Formalitäten, Organisation sowie Planung stehen an, bevor im Herbst die erste Probephase startet. Und vielleicht schließen sich bis dahin noch ein paar Theaterbegeisterte dem neuen Verein an. Szenenwechsel würde sich darüber sehr freuen.



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