Tempo 30 soll ab Januar Verkehrsprobleme lösen

Oberursel (ow). Ab Januar 2020 müssen sich Verkehrsteilnehmer auf geänderte verkehrliche Bedingungen einstellen, wenn sie auf der Nassauer Straße, Adenauerallee und Oberhöchstadter Straße fahren. Aus unterschiedlichen rechtlichen Gründen wird überall Tempo 30 gelten.

Im Streckenabschnitt zwischen Oberhöchstadter Straße, Bärenkreuzung und Adenauerallee wird im Rahmen eines Verkehrsversuchs die Geschwindigkeit auf Tempo 30 begrenzt, und gleichzeitig werden die Querungsmöglichkeiten verbessert. Dieser Verkehrsversuch läuft voraussichtlich bis Ende 2020 und wird anschließend bewertet.

Über 16 000 Fahrzeuge täglich nutzen die genannten Straßen, Tendenz steigend. Dazu trägt im Bereich der Oberhöchstadter Straße auch die städtebauliche Entwicklung bei. So wurde ein Neubaugebiet in der Kronberger Straße an die Oberhöchstadter Straße angebunden. Im Quartier südlich der Oberhöchstadter Straße findet ein Generationswechsel und damit eine Intensivierung der baulichen Nutzung statt mit der Folge, dass das Queren der Straße für Fußgänger und Radfahrer immer schwieriger wird, aber auch der Pkw-Verkehr große Probleme beim Ein- und Ausfahren aus den angrenzenden Straßen hat. Dies führt wiederum zum Überfahren der Gehwege in der Oberhöchstadter Straße, da Linksabbiegerspuren nicht separat ausgewiesen werden können.

Durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 und eine Optimierung der vorhandenen Querungsstellen soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. Die im Verlauf der Oberhöchstadter Straße liegenden Querungsstellen werden aufgewertet. Neu eingerichtet wird dazu ein Fußgängerüberweg nahe der Einmündung Lindenstraße. Die Verkehrsbereiche rund um die Vorstadt bis in die Adenauerallee sollen durch die beschriebenen Maßnahmen verkehrssicherer und attraktiver für die Fußgänger werden.

Die Einhaltung der auch mit dem Regionalen Verkehrsdienst der Landespolizei abgestimmten Anordnungen wird durch die Stadtpolizei überwacht. Parallel werden Verkehrsströme unterjährig erhoben und Fußgängerströmegezählt, um Ende des Jahres 2020 ein Fazit ziehen zu können. Begleitet wird der Verkehrsversuch durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Den Verkehrsteilnehmern soll über zwei größere Banner, aber auch durch Plakate auf dem Verkehrsweg erklärt werden, warum dieser Versuch stattfindet. Der Schulweg soll sicherer werden, Familien mit Kinderwagen oder mit Kindern sollen sicher queren können, ältere Menschen sollen ohne Probleme über die Oberhöchstadter Straße kommen, das Überfahren der Gehwege soll verhindert werden, und Besucher der Innenstadt sollen eine höhere Aufenthaltsqualität erfahren. Denn die spürbare Reduzierung des Verkehrslärms sei eine der positiven Nebenwirkungen des Verkehrsversuchs, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Nach den durchgeführten Lärmberechnungen werde sich die Belastung der Anwohner deutlich reduzieren.

Zeitgleich wird in Abstimmung mit dem Regionalen Verkehrsdienst auch für die Nassauer Straße Tempo 30 angeordnet. Dieser Straßenzug mit einer Verkehrsbelastung von mehr als 20 000 Fahrzeugen am Tag ist geprägt von schwierigen Verkehrssituationen. Sie beginnen im Bereich der beidseitig gelegenen Bushaltestellen, über die die S- und U-Bahn angedient werden. Kreuzende Fußgänger und Radfahrer führen immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen. Dies setzt sich fort durch den Schülerverkehr in Richtung der weiterführenden Schulen. Hier ist der fast abgeschlossene Bau eines gemeinsamen Geh- und Radwegs bereits ein Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Gleichzeitig soll die angeordnete Geschwindigkeitsreduzierung zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit führen.

Unabhängig davon soll die Lärmbelastung für die Anwohner, die über den Eingreifwerten nach dem Lärmaktionsplan liegt, erheblich reduziert werden. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt voraussichtlich Ende Dezember/ Anfang Januar durch den BSO.



X