Oberursel (ow). „Fassungslos“ haben ehemaligeKollegen und Schüler des Gymnasiums Oberursel (GO) Abschied von Dieter Lober-Sies genommen, der am 28. März völlig unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben ist.
Dieter Lober-Sies war 40 Jahre lang Lehrer für Deutsch, Physik, evangelische Religion, Politik und Wirtschaft sowie Spanisch an der Gesamtschule Oberursel und ab 1988 am Gymnasium Oberursel. Besonders Deutsch und Physik unterrichtete der sehr belesene und vor seinem Lehramtsstudium als Fernmeldetechniker ausgebildete Pädagoge mit einer Begeisterung, die stets auf seine Schüler übersprang. Er vereinte Wissen, Erfahrung und Empathie für die Jugendlichen mit seinem unverwechselbaren Stil und war bis zuletzt Lehrer mit Leib und Seele. Bis 2015 gab er mit großem Engagement die Schulchronik heraus und leitete 2013 auch die Veröffentlichung der Festschrift zum 100-jährigen Schuljubiläum. Mit Optimismus, Gottvertrauen und Charme engagierte er sich bis zuletzt für „seine“ Schule.
Seine besondere Liebe galt außerdem der spanischen Sprache und Südamerika, vor allem Kolumbien. Zweimal zog es ihn beruflich dorthin, so arbeitete er in Bogotá und von 1992 bis 1995 in leitender Funktion an der Deutschen Schule Barranquilla. Dort schloss er eine bis zu seinem Tod andauernde Freundschaft mit Professor Edmundo Perez, mit dem er das Kolumbien-Projekt des GO ins Leben rief. Das jährliche Hoffest, Benefizkonzerte und Spendenläufe zugunsten der kolumbianischen Partnerschulen gehören inzwischen zu den tiefverwurzelten Traditionen am GO. Durch die Erlöse werden Sozialprojekte in Sasaima, Bituima und Yopal finanziert. Dieses Engagement fortzuführen, war Dieter Lober-Sies stets eine Herzensangelegenheit.
Privat war der vierfache Vater ein glühender Eintracht-Frankfurt-Fan, engagierte sich in Kirche, Kommunalpolitik und Flüchtlingshilfe, tanzte mit Begeisterung, war gesellig, wanderte gern und war reiselustig. Noch für dieses Jahr hatte er eine Alpenüberquerung geplant.