Oberursel (js). Die neue Spielidee trägt Früchte. Nicht, dass seine Damen das Tempospiel vernachlässigen sollen, darauf wird Trainer Paul Günther auch in Zukunft setzen. Die neue Strategie der TSGO-Handballerinnen ist eine Stärkung des Abwehrsystems, bisher nicht immer ein Glanzstück des aktuellen Hessenmeisters. Nach drei Spieltagen weist die TSG Oberursel die beste Abwehrbilanz der Oberliga Hessen auf. So viele eigene Tore wie gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Wolfhagen beim jüngsten 27:20-Sieg hätten noch in der vergangenen Saison oft nicht zum Erfolg gereicht. Mit 6:0 Punkten steht die TSGO wieder souverän an der Tabellenspitze, verlustpunktfrei sind außerdem noch TuS Kriftel und die SG Kirchhof II.
Der Trend zum Spätstart hielt allerdings auch beim zweiten Heimspiel an, die erste Viertelstunde verlief ausgeglichen. Bis zum 7:7 nach 16 Minuten blieb der Drittliga-Absteiger auf Augenhöhe, danach konnten die Oberurselerinnen einen einigermaßen beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 13:9 herausspielen. Die Mannschaft aus der Darmstädter Kante, die 2018 mit einem Punkt Vorsprung vor der TSGO Hessenmeister wurde und den Sprung in die Dritte Liga geschafft hatte, muss nach dem sofortigen Wiederabstieg mit einer frustrierenden Null-Pluspunkte-Bilanz einen herben personellen Aderlass verkraften und steht auch momentan noch ohne Pluspunkt in der Oberliga da. Allerdings wurden alle drei Niederlagen gegen die aktuellen Spitzenteams eingefahren.
Nach der Pause konnte die TSGO ihren Gegner stets auf Distanz halten und fuhr einen mehr oder weniger ungefährdeten Sieg ein. Erfolgreichste Werferin war einmal mehr Viktoria Heilmann mit neun Treffern, mit 27 Toren insgesamt führt sie die Scorerliste der Oberliga an. Je viermal erfolgreich waren Berit Mies, Nadine Okrusch und Sasha-Marie Müller, die restlichen Tore erzielten Rabea Wehrum, Adrienn Zsigmond (je 2), sowie Jennifer Krasnansky und Selina Walde (je 1). Mit auf der Bank erstmals nach ihrer Babypause Lara Kürten.