TSGO-Männer schwächeln in der entscheidenden Phase

Oberursel (js). Der stärkste Angriff der Liga hat seine Schuldigkeit mit 32 Auswärtstreffern beim Tabellenzweiten getan, die Abwehr einmal mehr den Anspruch auf Spitzenleistung nicht erfüllt. Das 32:35 im Topspiel der Bezirksoberliga bei der TSG Münster hat die Handballer der TSG Oberursel in ihrem Vormarsch gebremst und erheblich zurückgeworfen. Gutzumachen zum Ende der Vorrunde eigentlich nur mit einem Sieg gegen die bisher noch ungeschlagene HSG Goldstein/Schwanheim im Duell der beiden Landesliga-Absteiger am Samstag um 17.30 Uhr in der EKS-Sporthalle. Auch der Vize-Meister kann sich am Ende der Saison über den Weg der Relegation Hoffnung auf den Aufstieg in die Landesliga machen.

Für Trainer Jürgen Merz, der die Mannschaft nach schwachem Saisonstart und Trennung von Klemens Naß kurzfristig übernommen hat, war es die erste Niederlage mit seinem neuen Team. Ob vermeidbar oder nicht, darüber lässt sich trefflich diskutieren nach dem Auftritt in Münster. Der kurzfristige krankheitsbedingte Ausfall des bisher treffsichersten Rückraumspielers Niklas Haupt mag Anlass dazu geben, das Fehlen eines starken Torhüters nach der Absage von Ian Michelson für diese wichtige Partie, vor allem aber das Abwehrverhalten in der gewählten 5:1-Formation. Denn das dazugehörige offensive Attackieren der gegnerischen Rückraumspieler fehlte meist, immer wieder kam der starke Halblinke Mario Gonzales nahezu ungehindert in die Nahkampfzone, immer wieder zogen die „Orscheler“ im Eins gegen Eins den Kürzeren. Die Strategie zu wechseln, schien für die TSGO keine Option, Münster nahm dankend an und erzielte in der Folge 35 Tore.

Die Zuschauer, darunter zahlreiche mitgereiste TSGO-Fans, sahen ein spannendes Spiel zweier gleichstarker Mannschaften, in der letztlich das Team mit der clevereren taktischen Spielanlage die beiden Punkte im Kasten hatte. Bis zur eigenen 7:4-Führung nach zehn Minuten hatte Oberursel die Nase vorn, in der Folgezeit konnte sich kein Team absetzen, die TSGO vergab eine große Chance dazu bei eigener 26:24-Führung kurz vor Beginn der Crunchtime. Martin Walz, bis dahin stark im Abschluss mit sechs Treffern, vergab einen Tempogegenstoß, das Team begann zu wackeln. In der entscheidenden Phase wurden mehrere gute Gelegenheiten vergeben, Münster konterte zum 33:30 und spielte sich dabei in den kleinen emotionalen Rausch, den es braucht, um so ein Spiel zu gewinnen. Herausragender Werfer in der Oberurseler Mannschaft war Linksaußen Yanik Scheich mit neun Toren, stark auch Martin Walz (6) und der sichere Siebenmeterschütze Janosch Juli (7/4). Die weiteren Tore erzielten, Timo Günther (4), Alex Mertzlin (3), Giovanni Ilestro (2) und Justus Metz (1).



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