Oberursel (ow). „Im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und OBG steht lediglich ein einziger Satz über die Schaffung von preiswerten Wohnungen, obwohl über 900 Personen in Oberursel dringend eine preisgünstige Wohnung benötigen“, stellt die Unabhängigen Liste Oberursel (ULO) in einer Mitteilung fest. In einem entschlossenen Schritt zur Bekämpfung des Wohnungsmangels und der steigenden Mietpreise müsse die Stadt Oberursel ein innovatives Programm zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ins Leben rufen anstatt Investoren zu vergraulen.
Kernstück dieses Programms könnte nach Auffassung der ULO die Vergabe städtischer Grundstücke in Erbpacht sein. Dadurch wäre es möglich, langfristig stabile und erschwingliche Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Das Erbpachtmodell ermögliche es der Stadt, Grundstücke an Bauträger und gemeinnützige
Wohnungsbaugesellschaften zu vergeben, ohne sie zu verkaufen. Dadurch blieiben sie im Eigentum der Stadt, während Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften die Flächen nutzen können, um dringend benötigte, preisgünstige Wohnungen zu errichten.
Durch die Vergabe von Grundstücken in Erbpacht könne die Stadt sicherstellen, dass die neu geschaffenen Wohnungen auch langfristig bezahlbar bleiben. Erbpachtverträge böten eine stabile Kostenbasis für Bauträger, was zu niedrigeren Mieten für die Bewohner führe. Geichzeitig behalte die Stadt die Kontrolle über die Nutzung der Grundstücke und könne so sicherstellen, dass diese im Sinne des Gemeinwohls genutzt werden. Dabei könnten gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften bevorzugt berücksichtigt werden, um sozialen Wohnungsbau zu fördern.
Vielfach seien bereits Projekte in Planung, bei denen städtische Grundstücke in attraktiven Lagen in Erbpacht vergeben werden sollen – „nur nicht in Oberursel“, so die ULO. Diese Projekte umfassten sowohl den Neubau von Wohnanlagen als auch die Sanierung und Umnutzung bestehender Bauten. Ziel sei es, innerhalb der nächsten fünf Jahre mehrere hundert neue und preisgünstige Wohneinheiten zu schaffen.
Die Stadt sollte großen Wert auf Transparenz und af die Einbindung der Bürger in diesen Prozess legen. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Bürgerdialogen sollen die geplanten Projekte vorgestellt und Anregungen sowie Bedenken aus der Bevölkerung aufgenommen werden.