Walter Herbst im Alter von 89 Jahren gestorben

Kurz vor seinem 90. Geburtstag am 18. September ist Walter Herbst am Sonntag in Steinbach gestorben. Foto: Stadt Steinbach

Steinbach (HB). Er hat Steinbach groß gemacht. Am Montag wurde für ihn halbmast geflaggt: Walter Herbst, Ehrenbürgermeister und Ehrenbürger, ist am Sonntag morgen im Alter von 89 Jahren in seiner Wohnung in der Untergasse gestorben. „Die Stadt trauert um einen großen Mann, der unvergessen bleiben wird,“ sagt Bürgermeister Steffen Bonk.

Als der IG Metall-Sekretär 1962 zunächst nebenamtlicher Bürgermeister wurde, stand er einer Gemeinde mit 1750 Einwohnern vor. Zehn Jahre später prägten Wohnhochhäuser das Bild, in die Polizisten, Post- und Bahnbedienstete – meist aus Frankfurt – einzogen, für die auf diese Weise bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurde. Nach 30 Amtsjahren nahm Herbst Abschied vom Rathaus, in dem mittlerweile 10 468 Einwohner gemeldet waren. Viel mehr sind es auch heute nicht. Das Stadtrecht hat Steinbach 1972 erhalten.

In der Herbst-Ära wurde der Sportpark am Rand des Stadtwalds und das später wieder abgerissene Hallenbad – ebenfalls im Norden der Stadt – gebaut. Herbst wurde als „Vater des modernen Steinbach“ gepriesen und seine Politik mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse gewürdigt. Er war seit 1951 Mitglied der SPD, saß 14 Jahre im Kreistag und leitete zuletzt bis 1974 die sozialdemokratische Fraktion.

An seinem 90. Geburtstag am 18. September wollte ihn die Stadt mit einem Empfang ehren. Bei offiziellen Veranstaltungen machte er nach wie vor eine gute Figur. Doch vergangenen Sonntag starb Walter Herbst unerwartet im Avendi-Pflegeheim. Er hinterlässt zwei Söhne. Ehefrau Charlotte war vor zwei Jahren im Alter von 90 Jahren beerdigt worden. Herbst besuchte beinahe täglich ihr Grab auf dem Steinbacher Friedhof. Der Ehrenbürgermeister wird in der kommenden Woche an ihrer Seite beerdigt. „Walter Herbst war für mich jahrelang ein guter Freund, und er hat mich in meiner politischen Laufbahn sehr geprägt“, heißt es in einem Nachruf des Steinbacher SPD-Vorsitzenden Moritz Kletzka



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