Auf dem Weg mit dem Trinkwasser

In der Wasseraufbereitungsanlage Hohemark erläutert Henry Oestreich, Leiter des Technischen Betriebshofs der Stadtwerke das Prinzip der Ultrafiltration. Foto: Königslehner

Oberursel (ow). Die Stadtwerke hatten zwei öffentliche Wasserwanderungen angeboten, und wie in den Vorjahren erfreuten sich beide Veranstaltungen großer Beliebtheit und waren schnell ausgebucht. Der etwa fünf Kilometer lange Weg führte über mehrere Stationen, an denen die insgesamt etwa 50 Teilnehmer Wissenswertes über die Wasserherkunft, -aufbereitung und -versorgung im Stadtgebiet erfuhren. Eine Wanderung wurde von Henry Oestreich, Leiter des Technischen Betriebshofs der Stadtwerke, geführt, die andere von Arabi Yohageethan, Mitarbeiterin im Technischen Bereich der Stadtwerke, Stabsstelle Wasser.

Henry Oestreich stellt fest: „Die Teilnehme waren sehr interessiert und stellten viele spannende Fachfragen, die deutlich machten, wie wichtig es für uns als Trinkwasserversorger es ist, regelmäßig über dieses wertvolle Lebensmittel zu informieren, auch um für einen nachhaltigen Umgang damit zu sensibilisieren.“ Die Gruppen trafen sich am Taunus-Informationszentrum und gingen von dort zum Pumpwerk Hohemark, wo das Wasser aus einem Horizontalfilterbrunnen gefördert und zur Wasseraufbereitungsanlage gepumpt wird. Die Wanderung führte anschließend zu einer alten Schürfung, bevor es zur Wasseraufbereitungsanlage Hohemark ging. Dort wird das ohwasser, das aus eigenen Quellen und Schürfungen des Taunus kommt, mittels hochmoderner Ultrafiltration zu Trinkwasser aufbereitet. Die Ultrafiltrationsanlage filtert mit ihrer sehr kleinen Maschenweite und der großen Fläche des Membranfilters alles aus dem Rohwasser heraus, was größer als 0,00001 Millimeter ist – somit auch Bakterien und Viren. In der weiteren Aufbereitung kann dadurch nahezu komplett auf das Beimischen von Chlor verzichtet und das Rohwasser durch die Filtration effizienter zu Trinkwasser aufbereitet werden.

Die Besucher aller Altersstufen waren sichtlich beeindruckt von dieser hochmodernen Technik. Ein Teilnehmer äußerte sich begeistert: „Ich finde es toll, dass die Stadtwerke in eine solche hochmoderne Anlage investiert haben, um das Maximum aus dem Taunuswasser rauszuholen und weitestgehend auf eine Chlorung verzichten zu können.“

Nach der Besichtigung der Wasseraufbereitungsanlage ging es zum benachbarten Wasserhochbehälter 1, von dem das Trinkwasser auf die insgesamt sieben Wasserhochbehälter im Stadtgebiet verteilt wird. Die einzelnen Hochbehälter haben nicht nur die Funktion einer Sammelstelle von sauberem Trinkwasser, sondern nehmen auch den Druck aus dem Wasser, der sonst zu Rohrbrüchen führen würde. Insgesamt werden rund 24 000 Kubikmeter sauberes Trinkwasser in den sieben Wasserhochbehältern des Versorgungsgebiets vorgehalten, das entspricht etwa 200 000 Badewannenfüllungen. Die Gesamtlänge des reinen Rohrnetzes ohne Hausanschlüsse beträgt etwa 183 Kilometer. „Wenn man durch den Wald spaziert, sieht man zwar hier und da ein Gebäude und weiß, dass es irgendwas mit Wassergewinnung zu tun hat, aber was sich dahinter teilweise noch verbirgt, kann man sich nicht vorstellen. Toll, dass wir heute Gelegenheit hatten, hinter die Kulissen zu blicken“, war eine der vielen positiven Stimmen.

Bei einem kühlen Schluck frischgezapftem Trinkwasser konnte Arabi Yohageethan die letzten Bedenken gegen den täglichen Genuss von Leitungswasser ausräumen: „Das Oberurseler Trinkwasser kann bedenkenlos direkt aus der Leitung getrunken werden, deswegen heißt es ja auch Trinkwasser“, erklärte sie.



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